In Überlingen sorgen zwei räumlich nahe beieinander stehende Parkscheinautomaten – einer öffentlich, der andere privat – für Irritationen bei Autofahrern. Erich Stöcker ist es passiert: Er verwechselte die Automaten, die in der Mühlenstraße etwa 55 Meter voneinander entfernt sind. Und prompt kassierte er einen Strafzettel.
Die Stadtverwaltung bestätigt auf Anfrage, dass eine Verwechslungsgefahr grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden kann. Der betroffene Automat des privaten Betreibers, der auf dem Parkplatz eines Supermarkts steht, sei aus Sicht der Stadt jedoch klar als privat gekennzeichnet. Auch die Beschilderung vor Ort weise deutlich darauf hin.

Dem Urlauber Erich Stöcker, der sich zum ersten Mal in Überlingen aufhielt, war die Kennzeichnung der Automaten nicht deutlich genug. Bei der Fahrt durch die Mühlenstraße sah er den (privaten) Automaten, parkte dann aber wenige Meter davon entfernt auf einem städtischen Parkplatz. Der städtische Parkscheinautomat war zu diesem Zeitpunkt durch einen Kastenwagen verdeckt und Stöcker warf sein Geld in den Automaten ein, den er zuvor erblickt hatte: den privaten. Ein Fehler, wie sich ihm mit dem Strafzettel erschloss.

Nach Angaben der Stadt habe es nach ersten Irritationen bereits Verbesserungen bei Beschilderung und Kennzeichnung gegeben. Seither seien vergleichbare Fälle nur noch selten gemeldet worden. Die Stadt betont, dass sie solche Entwicklungen aufmerksam beobachte und bei Bedarf Anpassungen prüfe. Die Bußgeldstelle werde nun Kontakt mit dem Betreiber des Parkautomaten aufnehmen, um eine noch eindeutigere Kennzeichnung direkt am Automaten anzubringen.
Vorfall beschädigt guten Eindruck
Stöcker sagte, dass er und seine Frau von der Schönheit Überlingens bei ihrem Besuch begeistert gewesen seien. Der Fall habe ihren guten Eindruck aber „beschädigt“. Nachdem ihm, wie er sagt, ohne böse Absicht und unbemerkt dieser Parkverstoß passierte, habe er nun Angst vor einem neuerlichen Verstoß und ziehe es deshalb vor, nicht mehr nach Überlingen zu kommen. Auf die Frage an die Stadt, ob diese Reaktion gerechtfertigt sei, antwortete die Pressestelle: „Wir nehmen Hinweise aus der Bürgerschaft ernst und prüfen sie, mit dem Ziel, die Orientierung beim Parken für Einheimische wie auch für Gäste möglichst eindeutig zu gestalten. Gleichzeitig bitten wir um Verständnis dafür, dass auch private Parkflächen und deren Regelungen zu beachten sind, was gelegentlich zu Abgrenzungsschwierigkeiten führen kann.“