Der erste Tag nach den Weihnachtsferien und dann auch noch Protest: Schüler und Lehrer in Überlingen hatten es gestern nicht einfach, zur Schule zu kommen. Grund waren zahlreiche Traktoren, die teilweise bereits ab 5 Uhr morgens im Rahmen des groß angelegten Bauernprotests die Straßen blockierten.

„Ich kann keine genaue Zahl nennen, aber es gab einige Lehrer, die knapper kamen als sonst oder einfach zu spät da waren“, berichtet etwa Hans Weber, Schulleiter des Überlinger Gymnasiums. Auch Schüler seien von den Einschränkungen im Straßenverkehr betroffen gewesen – insbesondere diejenigen, die in Salem wohnen.

Hans Weber, Schulleiter am Gymnasium Überlingen: „Ich kann keine genaue Zahl nennen, aber es gab einige Lehrer, die knapper kamen ...
Hans Weber, Schulleiter am Gymnasium Überlingen: „Ich kann keine genaue Zahl nennen, aber es gab einige Lehrer, die knapper kamen als sonst oder einfach zu spät da waren.“ | Bild: Stefan Hilser | SK-Archiv

„Wir konnten uns zwar nicht wirklich vorbereiten, hatten aber wie immer Vertretungskräfte im Einsatz, die den Unterricht dort übernommen haben, wo Lehrer noch gefehlt haben“, sagt Weber. Deswegen sei der Unterricht auch trotz einiger Lehrer und Schüler, die zu spät dran waren, nicht beeinflusst worden.

Streik war auch Thema im Unterricht

„Es war ein normaler Schultag“, bilanziert der Schulleiter. Thema sei der Bauernprotest natürlich trotzdem gewesen, auf dem Schulhof und auch im Unterricht – etwa im Fach Gemeinschaftskunde in der Mittel- und Oberstufe. „Gerade diejenigen, die direkt davon betroffen waren und aus einem landwirtschaftlichen Umfeld kommen, wollten darüber sprechen“, sagt Hans Weber.

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Ähnliches berichtet Karin Broszat, Leiterin der Realschule Überlingen. „Viele Lehrer sind im Unterricht auf Themen, die den Protest betreffen, eingegangen. Sie haben zum Beispiel erklärt, was Subventionen sind“, sagt Broszat. Auch in der Realschule seien viele Schüler und einige Lehrer wegen dem Bauernprotest zu spät gekommen.

Karin Broszat, Schulleiterin Realschule Überlingen: „Manche haben es sogar gar nicht in die Schule geschafft. Da ist der Bus etwa ...
Karin Broszat, Schulleiterin Realschule Überlingen: „Manche haben es sogar gar nicht in die Schule geschafft. Da ist der Bus etwa auf halber Strecke wieder umgedreht.“ | Bild: Stefan Hilser | SK-Archiv

Viele Schüler zu spät, manche kamen gar nicht

„Manche haben es sogar gar nicht in die Schule geschafft. Da ist der Bus etwa auf halber Strecke wieder umgedreht“, erklärt die Schulleiterin. Für diese Kinder und Jugendlichen, gerade aus Salem und dem Umland, sei der Unterricht dann ausgefallen.

„Diejenigen, die es nicht in die Schule geschafft haben oder später kamen, haben sich im Sekretariat gemeldet, sodass wir Bescheid wussten“, sagt Broszat. Gegen 10 Uhr seien die meisten Schüler in der Schule angekommen und konnten normal am Unterricht teilnehmen.