Mit ihren Ansiedlungsplänen für neue Hotels, um den touristischen Bettenbedarf zu decken, hatte die Stadt zuletzt kein großes Glück. Lange vor der Landesgartenschau waren Pläne auf der ehemaligen Gewerbefläche westlich des Bahnhofs Therme gescheitert. Mehrere Entwürfe und weit gediehene Verhandlungen hatte es mit einem Betreiber für die Panoramalage Südlich Härlen gegeben, in der jetzt der Bau des Pflegezentrums angelaufen ist. Nach einer Veränderung des ursprünglichen Konzepts durch den Projektentwickler hatte die Stadt den Rückzug angetreten.
Zahl der Interessenten an der Zimmerwiese ist stark geschrumpft
Nur sehr zögerlich voran kommt auch das aktuelle Vorhaben, an der Schlachthausstraße bei der Zimmerwiese ein Stadthotel zu positionieren, das der Gemeinderat 2020 auf den Weg gebracht hat. Ziel war ein sogenanntes Midscale-Hotel auf einem Qualitätsstandard von 3 bis 4 Sternen mit mindestens 125 Zimmern. Im September 2020 hatte der Projektausschuss erstmals getagt und begonnen, Gespräche mit interessierten Bewerbern zu führen. Dem Vernehmen nach ist die Zahl eben dieser interessierten Betreiber und Investoren nach einigen Runden allerdings stark geschrumpft.

Aufgabe des Hotelprojekts am ZOB ist denkbar
„Viele Rahmenbedingungen, beispielsweise die Corona-Pandemie mit den Lockdowns, der Inflations- und Zinsanstieg, die hohen Baupreissteigerungen, der Ukrainekrieg samt Energiekrise in der Phase 2020 bis 2023 sind für ein solches Projekt eine wenig geeignete Grundlage, um sich positiv zu entwickeln“, erklärte die Stadt auf die Frage des SÜDKURIER, wie weit das Projekt inzwischen gediehen sei. Im Januar 2024 würden die letzten Gespräche mit Interessenten geführt, teilte die Pressestelle mit. Dann werde entschieden, „ob und wie es weitergehen kann“. Auch eine Aufgabe des Vorhabens beim Zentralen Omnibusbahnhof (ZOM) scheint danach offensichtlich denkbar.
Stadt sieht Bedarf für mindestens zwei Hotels
Auf die Frage, inwieweit die Planung eines großen Hotels im Rahmen der Entwicklung des Kramer-Areals das Projekt an der Zimmerwiese beeinflusse, äußert sie sich ebenso.

Die Pressestelle der Stadt lässt wissen: „Dies ist mit Sicherheit ein Aspekt, der neben den genannten Rahmenbedingungen in der weiteren Entwicklung berücksichtigt werden muss, wobei wir durchaus Bedarf für mindestens zwei Hotels sehen.“