Überlingen Sie gehören längst zum Stadtbild, und nach einigen Anlaufschwierigkeiten werden sie in der Regel auch ordentlich abgestellt. Die türkisfarbenen Leih-Scooter der Berliner Firma Tier sollen für weitere zwei Jahre eine Ergänzung des Mobilitätsangebotes in der Kommune sein. Der Ausschuss für Bauen, Technik und Verkehr hat eine entsprechende Verlängerung des Vertrags mit dem Anbieter bis Juni 2027 mit einer klaren Mehrheit von 8:1 Stimmen befürwortet.

Allerdings muss man sich in der Stadt bald an einen neuen Namen gewöhnen. Denn Ende des Jahres 2024 hat die Firma Tier die Fusion mit der Firma Dott bekannt gegeben und will künftig auch unter diesem Markennamen firmieren. An den E-Scootern, deren markante Farbe erhalten bleibt, ist dies bereits abzulesen. Bürgermeister Thomas Kölschbach sah selbst keinen Grund, den auslaufenden Zweijahresvertrag zu kündigen. Lediglich Stadtrat Ulrich Krezdorn (CDU) blieb bei seiner kritischen Position. Er sah die Leih-Scooter häufig als Behinderung auf den Gehwegen und votierte dagegen. Die Stadt reagiere zu wenig auf Fehlverhalten der Nutzer, sagte er, und wünschte sich vom Anbieter die verpflichtende Einführung von Fotos der Nutzer, als Beweis dafür, dass das Gefährt korrekt abgestellt wurde. Bürgermeister Thomas Kölschbach will dieses Möglichkeit, die bereits 2022 in einigen deutschen Städten eingeführt wurde, mit dem Anbieter besprechen.

„Fehlverhalten gibt es auch bei Autofahrern und Radlern“, hielt Kölschbach entgegen. Das sei kein Alleinstellungsmerkmal der Nutzer von Leih-Scootern. Auch seien bei der Stadt keine größeren Unfälle aktenkundig geworden. Diese Einschätzung teilten auch Robert Dreher (FWV) und Michael Wilkendorf (SPD), der das Angebot als „wichtigen Baustein der Mobilität“ nannte. Eine totale Überwachung sei nicht möglich. Auch für Herbert Dreiseitl (LBU/Grüne) gab es „keine triftigen Gründe“, den Vertrag zu kündigen. Er wünscht sich aber mehr Informationen über die Nutzer und deren Verhalten.