Bekanntlich darf man sich beim Anblick einer Sternschnuppe etwas wünschen. Besonders gut standen die Chancen auf einen Wunsch in der Nacht vom 10. auf den 11. August. Denn während die Naturphänomene das Jahr über eher selten zu sehen sind, brach Samstagnacht ein Sternschnuppen-Regen über den wolkenlosen Himmel. So zumindest sieht es zumindest auf dem Zeitraffer-Video aus, das Andreas Hellmer eingefangen hat.

Perseiden – so heißen die Sternschnuppen, die jedes Jahr ab Mitte Juli zu sehen sind. Sie sind nach dem Sternbild Perseus benannt und entstehen durch verglühende Trümmerteile des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Durchkreuzt die Erde seine Umlaufbahn, setze sie sich „einem Bombardement der Brösel“ aus, informiert die Max-Planck-Gesellschaft auf ihrer Internetseite. Genau das passiere einmal im Jahr, etwa von Ende Juli bis Ende August.

In dieser Zeit sind sie bei klarem Himmel und wenig Lichtverschmutzung gut mit dem menschlichen Auge erkennbar. Schwieriger ist es, sie mit der Kamera einzufangen. Andreas Hellmer ist es gelungen.

Perseiden und Seenachtfest-Feuerwerk Video: Andreas Hellmer

Auf dem Balkon seiner Wohnung in Überlingen fängt der ehemalige Berufsfotograf 3800 Einzelbilder – aufgenommen zwischen 22 Uhr bis Sonnenaufgang – mit seiner Sony Alpha 7 IV ein. Das Ergebnis: Ein Regen aus Sternschnuppen, Flugzeugen und Satelliten sowie das Feuerwerk vom Konstanzer Seenachtfest, festgehalten in einem Video.

Jahrelange Erfahrung an der Linse

„Beides gleichzeitig aufzunehmen, war total schwierig“, so Hellmer. Wenn er die Kameraeinstellungen auf die Aufnahme von Sternen einstelle, sei ein Feuerwerk überbelichtet. Mit Feingefühl und nach siebenstündiger Bearbeitung der Einzelbilder wirken jedoch beide Lichtquellen in einem Video.

Andreas Hellmer aus Überlingen war früher Berufsfotograf.
Andreas Hellmer aus Überlingen war früher Berufsfotograf. | Bild: Andreas Hellmer

Das gehe allerdings nur mithilfe von hochwertiger Ausrüstung, wie Hellmer zugibt. Er benutze das Samyang 24mm. F1.8, ein Objektiv eigens für Astrofotografie, sagt der 60-Jährige. Zusätzlich verwende er eine spezielle Montierung, welche die Erdrotation ausgleicht. „Nur so kann ich die Milchstraße mehrere Stunden belichten“, sagt Andreas Hellmer.

Mit dieser Ausrüstung fängt Andreas Hellmer den Nachthimmel ein.
Mit dieser Ausrüstung fängt Andreas Hellmer den Nachthimmel ein. | Bild: Andreas Hellmer

Er fotografiere schon sein ganzes Leben, erzählt der 60-Jährige weiter. Den Nachthimmel, Menschen, Landschaften, Tiere – „eigentlich alles“. Früher war Hellmer Berufsfotograf, heute arbeitet er als Projektleiter bei Diehl Defence in Überlingen.

Mehr Perseiden in kommenden Nächten

In den Nächten vom 12. und 13. August, jeweils in den frühen Morgenstunden, sind laut der Max-Planck-Gesellschaft die meisten Perseiden am Himmel zu sehen. Wer seine Wünsche in diesen Nächten an die glühenden Steinchen weitergeben will, der solle sich ein Plätzchen mit freier Sicht auf den Himmel und ohne Streulicht suchen, heißt es weiter.

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Zuvor sei es wichtig, das Auge mindestens zwanzig Minuten an die Dunkelheit zu gewöhnen. Empfehlenswert seien außerdem warme Kleidung, eine Isomatte oder eine Liege, um längere Zeit möglichst entspannt nach oben blicken zu können.

In einer früheren Version des Textes war die Rede davon, dass Hellmer nur Sternschnuppen aufgenommen hat. Das stimmt nicht. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.