Überlingen Wer war denn das? Nicht selten rätseln Passanten über die Namensgebenden der Überlinger Straßen. Vor einigen Jahren begann der Verschönerungsverein, mit ergänzenden Schildern die Identität dieser Menschen zu erläutern. Stadtgärtner Hermann Hoch zählte zu den ersten Berücksichtigten.
Nun hat der Verein das Kapitel der Überlinger Bürgermeister aufgeschlagen, die sich hinter Straßennamen verbergen. Dazu gehört als jüngster Rathauschef Anton Wilhelm Schelle (1909-1999), der von 1948 bis 1969 amtierte. Ihm ist eine Straße am Schättlisberg gewidmet. Insgesamt sind es rund zehn Stadtoberhäupter, denen diese Ehre zuteil wurde. Wobei allein fünf Bürgermeister der Familie von Mader entsprangen und deshalb das Straßenschild auch keinen Vornamen trägt. Verantwortlich für die kurzen Informationen zeichnen Jutta-Maria Ebersbach und Stadtarchivar Walter Liehner.
Symbolisch übergaben nun Bernadette Siemensmeyer und Rolf Geiger vom Verschönerungsverein an der Heinrich-Emerich-Straße das erste Schild an Helmut Köberlein von der Abteilung Tiefbau, der für die kommunalen Straßen verantwortlich zeichnet. Der Namenspate stand der Stadt von 1919 bis 1933 vor und wurde von den Nationalsozialisten „aus dem Amt gedrängt“, wie hier zu erfahren ist. Emerich war Zentrumspolitiker und unter seiner Ägide wurde das Münster renoviert und der soziale Mietwohnungsbau vorangetrieben.
„Wir wollen damit Einheimische und Gäste weiter informieren, welche Köpfe sich hinter den Namen auf den Straßenschildern verbergen“, sagt die Vorsitzende des Verschönerungsvereins, Bernadette Siemensmeyer. „Ein kleines Puzzlesteinchen, um die Überlinger Geschichte etwas lebendiger werden zu lassen.“
Weitere Schilder informieren über Wilhelm Beck, Maurus Betz, Johann Heinrich von Pflummern und Jakob Reutlinger. Noch nicht realisiert wurde die Information über den Ältesten der gewürdigten Amtsträger, Jakob Kessenring (1471-1541).