Für Hans Geiger steht die Familie an erster Stelle. Dass er sein größtes Hobby einmal mit seinem Sohn Kai Geiger teilen wird, wird ihm klar, als seine Frau Jutta Geiger 1999 bei einem Scheunenfund einen Fiat 500 Cabrio aus dem Jahr 1964 entdeckt.
Zunächst scheint der rote Fiat nur ein Bastelprojekt zu sein, doch schon bald stellt sich heraus, dass Hans Geiger eine Vollrestauration vornehmen muss. Unterstützung bekommt er dabei von seinem Sohn Kai Geiger, und so wird der Fiat 500 Cabrio zu einem Familienprojekt. Damit beginnt die Oldtimer-Liebe der Geigers. „Die meiste Zeit verbringen Vater und Sohn gemeinsam in der Werkstatt“, sagt der mittlerweile 72-Jährige.
Ein Fiat 500 wird zum Familienprojekt
Mit dem Fiat unternehmen Hans und Jutta Geiger viele Ausfahrten. Besonders gerne fahren sie auch weitere Strecken mit dem Cabrio. Zweimal geht es an den Gardasee und den Großglockner sowie an die Silvretta. Doch nicht nur für Ausflüge wird der Fiat genutzt: Hans Geiger nimmt auch an Bergrennen teil. Unter anderem startet er am Försterberg und beim Gabelbach-Bergrennen in Thüringen, wo er und sein Sohn vor sechs Jahren den fünften Platz von 120 Teilnehmern erreichen.
Außerdem besuchen die Geigers verschiedene Oldtimertreffen, vom Allgäu über den Schwarzwald bis in die Schweiz. Ein besonderes Anliegen sind Hans Geiger auch die Benefizveranstaltungen, wie das „Museum auf Rädern“ in Singen, bei dem Menschen Oldtimer entdecken und sogar mitfahren dürfen. „Wir sind Oldtimerfahrer aus Leidenschaft, bei uns darf man ins Auto einsteigen und mitfahren“, erzählt er. Genau aus diesem Grund veranstaltete er vor drei Jahren gemeinsam mit seiner Frau ein eigenes Oldtimer-Event in Salem bei der Neuen Mitte. Unterstützung findet er dabei von der Gemeinde. Dort kommen Oldtimer aus dem bekannten Kreis der Geigers zusammen und laden Besucher ein, mit ihnen eine Runde um Salem zu drehen.

Über die letzten Jahre ist der persönliche Fuhrpark der Geigers gewachsen. 2005 folgt dem Fiat ein VW Käfer, den die Geigers für gerade einmal 450 Euro kaufen. Schnell stellt sich auch heraus, warum: Auch der VW Käfer muss komplett restauriert werden und wird von Vater und Sohn gemeinsam modernisiert. So bringt es der Käfer schließlich auf über 70 PS und 1600 ccm. Auch einige alte Vespas, einen Triumph TR6 in Grün und einen Audi 90 kommen dazu. So entschied sich die Familie, dass die Autos bei ihnen am Haus stehen sollen. Dafür musste der Garten einer Garage weichen. Heute verfügt die Familie über eine Werkstatt und eine Oldtimersammlung direkt am Haus.
Drei Generationen teilen die Oldtimer-Leidenschaft
Vater und Sohn können nun so lange schrauben, wie sie möchten. „An manchen Tagen überlege ich, ihnen ihr Bett in die Garage zu stellen, immerhin arbeiten sie dort drei Schichten“, erzählt Jutta Geiger, die die Leidenschaft ihres Mannes und Sohnes unterstützt.
Auch wenn Hans Geiger den Hammer manchmal am liebsten in die Ecke werfen möchte, weil etwas nicht sofort klappt, ist die Bewunderung, die er von Oldtimerfans für seine Autos bekommt, das allemal wert. „Mittlerweile ist mein Sohn mehr der Schrauber und ich der Fahrer“, sagt er.
Und so holt Hans Geiger an sonnigen Tagen den Fiat aus der Garage mit dem alles angefangen hat, natürlich gemeinsam mit seiner Frau Jutta auf dem Beifahrersitz. Zu sehen ist er dann überall, wo der Wind die beiden hinträgt und so ist er auch in diesem Jahr wieder dabei: Am 20. September fährt er bei der Benefizveranstaltung „Museum auf Rädern“ in Singen mit.
Die nächste Generation der Geigers mit Benzin im Blut steht auch schon in den Startlöchern: Hans‘ Enkel, Kais Sohn, hat bereits Gefallen an den Fahrzeugen gefunden und ist bereit, in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters zutreten.