Drei Ausflugsziele im Bodenseekreis haben genug: Die Pfahlbauten in Uhldingen-Mühlhofen, das Schloss Salem und der Affenberg in Salem sind künftig nicht mehr beim Projekt Erlebnisbus dabei. Das geht aus einer gemeinsamen Mail hervor. Als Grund geben sie die im April geänderten Fahrpläne der Erlebnisbusse an. Eigentlich wurden die Linien einmal so konzipiert, dass sie wichtige und große Ausflugsziele am Bodensee miteinander verbinden.

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Gäste sollten schnell und unkompliziert von einem touristischen Ziel zum nächsten kommen. „Wir bedauern es sehr, dass das bis dato unzureichende ÖPNV-Angebot für unsere Gäste durch die Fahrplanumstellung nun noch weiter verschlechtert wird“, heißt es nun von Roland Hilgartner (Affenberg Salem), Birgit Rückert (Schlossverwaltung Salem) und Gunter Schöbel (Pfahlbauten Unteruhldingen). Als konkrete Änderung führen die Betreiber der Ausflugsziele unter anderen das Kappen der direkten Verbindung zum Uhldinger Hafen auf.

Dieses Bild entstand anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Erlebnisbusses am Hafen in Unteruhldingen. Diese Haltestelle wird seit ...
Dieses Bild entstand anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Erlebnisbusses am Hafen in Unteruhldingen. Diese Haltestelle wird seit April nicht mehr auf den Linien des Erlebnisbusses bedient. | Bild: SK-Archiv

Touristiker fordern Namensänderung des Busses

Mit dem fehlenden Halt am Uhldinger Hafen wurde der Erlebnisbus aus Sicht der Touristiker „de facto“ abgeschafft. „Den Gast lässt man orientierungslos am Marktplatz in Oberuhldingen zurück. Dies hat aus unserer Sicht nichts mehr mit der ursprünglichen Idee des Erlebnisbusses zu tun“, stellen Hilgartner, Rückert und Schöbel klar. Vor diesem Hintergrund bitten sie die Verantwortlichen auch, den Namen „Erlebnisbus“ zu ändern, da er ein falsches Angebot suggeriere.

„Beim Erlebnisbus 1 und 2 handelt es sich aktuell um reine Ortsbusse, die sich in keiner Weise an den Bedürfnissen unserer Gäste orientieren. Die Busbezeichnungen sowie die Werbung sind für unsere Gäste irreführend“, erklären sie.

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Landratsamt kündigt persönliches Gespräch mit Touristikern an

Seitens des Landkreises, der zusammen mit der Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (Bodo) für das Angebot zuständig ist, gibt es bezüglich der angestrebten Namensänderung keine Rückmeldung. Lars Gäbler von der Pressestelle des Landkreises sagt: „Wenngleich die beschlossenen Verbesserungen in erster Linie darauf abzielen, den öffentlichen Nahverkehr insgesamt ganzjährig attraktiver zu machen, sollten touristische Anbieter durch die Städte und Gemeinden in die Überlegungen einbezogen werden.“

Lars Gäbler, Pressesprecher Landratsamt Bodenseekreis: „Wir werden natürlich das persönliche Gespräch mit allen drei Partnern ...
Lars Gäbler, Pressesprecher Landratsamt Bodenseekreis: „Wir werden natürlich das persönliche Gespräch mit allen drei Partnern suchen, um Lösungen auch für eine zukünftige Zusammenarbeit zu finden.“ | Bild: Benjamin Schmidt | SK-Archiv

Gäbler betont außerdem, dass das Landratsamt von Beginn an bekräftigt habe, dass es sich „um ein atmendes System“ handelt, das laufend evaluiert werde – alles mit dem Hintergrund, um Entscheidungen vielleicht auch nachträglich noch zu korrigieren, „aber vor allem weiter verbessern zu können“. Im Hinblick auf den Ausstieg der drei touristischen Betriebe Affenberg, Schloss Salem und Pfahlbauten aus dem Konzept Erlebnisbus sagt Gäbler deutlich: „Wir werden hier natürlich das persönliche Gespräch mit allen drei Partnern suchen, um Lösungen auch für eine zukünftige Zusammenarbeit zu finden.“