Zerborstene Fensterscheiben, Berge von Glasscherben, abgerissene Beleuchtung – das direkte Gebäudeumfeld der Volksbankfiliale gleicht nach der Tat einem Schlachtfeld. In der Albbrucker Geschäftsstelle ist in der Nacht auf den 9. April ein Geldautomat gesprengt worden.
Im Inneren zeigt sich die volle Wucht der Sprengladungen. Sowohl der Automaten- als auch der Service-Bereich der Bank sind mit Trümmern übersät.
Die Automaten hat es bei der Sprengung von der Wand gerissen, Teile der Wand- und Deckenverkleidungen liegen wild durcheinander, Scheiben sind zu Bruch gegangen und Kabel hängen von der Decke.
Die Täter sind auf der Flucht
Der Tatort ist abgesperrt, im Innern des Gebäudes sind Ermittler und die Spurensicherung an der Arbeit. Immerhin: Verletzte hat es nach ersten Erkenntnissen keine gegeben.
Laut Polizeipressesprecher Michael Schorr sei die Polizei um 2 Uhr alarmiert worden. Auch Anrufe aus der Nachbarschaft seien eingegangen: „Einige Leute in der Umgebung sind wegen eines lauten Knalls wach geworden.“

Die bislang unbekannten Täter seien mit einem dunklen Fahrzeug geflüchtet.
„Ob und wie viel Beute die Unbekannten mitnehmen konnten, ist Gegenstand der Ermittlungen“, so Schorr. Ein Statiker habe das Gebäude bereits überprüft und wieder freigegeben, keine Einsturzgefahr also. Die Filiale bleibt nach Angaben der Polizei dennoch bis auf Weiteres für Kunden geschlossen.
Turbulente Nacht für Bewohner
Das Gebäude an der Schulstraße ist derweil nicht nur Bankfiliale, sondern in den oberen Stockwerken befinden sich Wohnungen. Deren Bewohner, zu denen auch Daniel Vender und seine Familie zählen, erlebten eine turbulente Nacht, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet: „Es hat gegen 2 Uhr zweimal richtig heftig gescheppert.“ Wenig später wurden alle Wohnungen vorsorglich von der Feuerwehr geräumt.
„Es war die Rede von einem dritten Sprengsatz, der nicht explodiert ist und noch von Spezialkräften geborgen werden musste“, so Vender weiter. Außerdem musste überprüft werden, inwiefern das Gebäude infolge der Explosion einsturzgefährdet sein könnte.
Die Hausbewohner wurden zunächst zum nahe gelegenen Feuerwehrgerätehaus gebracht, schildert Vender. Den Rest der Nacht habe er mit seiner Familie bei den Schwiegereltern verbracht.
Erst im Lauf des Vormittags konnten die Bewohner ihre Wohnungen wieder beziehen. Nicht nur Daniel Vender nahm die Entwarnung mit großer Erleichterung zur Kenntnis.
Polizei sucht Zeugen
Weiteren Ermittlungen der Polizei zur Folge könnten die Täter im Anschluss an die Sprengung in der Volksbank-Geschäftsstelle in Albruck nach Dachsberg gefahren sein. Dort seien die Unbekannten in ein Vereinsheim in der Birkenstraße eingebrochen.

Das Kriminalkommissariat Waldshut-Tiengen (Telefon 07761 934500) hat die Ermittlungen übernommen und sucht Zeugen. Wörtlich heißt es in einer Pressemitteilung: „Insbesondere werden auch Zeugen gesucht, die auf der Fahrtrecke von Albbruck nach Dachsberg verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben. Auch die Betreiber von Videoüberwachungskameras werden gebeten, diese entsprechend zu überprüfen und Hinweise zu melden.“