Der Anteil von Jugendlichen (14- bis 18-Jährige) und Heranwachsenden (18- bis 21-Jährige) an den Straftaten liegen unter dem Strich konstant bei jeweils etwa zehn bis zwölf Prozent. Der Anteil der Kinder bewegt sich laut Wolfgang Schick bei drei Prozent.

Generell sei die Kriminalität im jungen Alter in den meisten Bereichen etwas rückläufig. Deutliche Zuwächse seien aber im Bereich Betäubungsmittel feststellbar. Dies erklärt Schick einerseits mit der relativ leichten Zugänglichkeit – bedingt auch zur Nähe der Schweiz wo etwa Cannabis-Zigaretten der Marke „Heimat“ legal erhältlich sind. Zum anderen würden aber auch von vielen Eltern derartige Delikte nicht ernst genug genommen.
Er rechne durchaus damit, dass Betäubungsmittel-Verstöße und auch die mit der Einnahme von Drogen zusammenhängende Straftaten und Gefahren in den nächsten Jahren weiter zunehmen könnten. Auf dem Vormarsch sein insbesondere Designer-Drogen, deren Herkunft und Zusammensetzung oft nicht nachvollzogen werden können, und bei denen auch die Wirkung in der Regel nicht vorhersehbar sei.

Derweil sei in anderen Bereichen eine deutliche Veränderung der Qualität feststellbar, auch infolge eines "Werteverfalls". Dies zeige sich an einer abnehmenden Achtung vor dem Besitz oder auch der Gesundheit anderer, was bei Körperverletzungsdelikten massiv zutage trete.
Die sozialen Medien tragen ihren Teil dazu bei: "Dort wird auf Teufel komm raus beleidigt. Immer wieder werden die Auseinandersetzungen dann in handgreiflicher Form in der realen Welt ausgetragen."
Im Gegenzug nehme die Zivilcourage ab: "Dass sich Leute etwa bei Mobbing auf die Seite des Opfers stellen kommt zum Beispiel selten vor." Oft aus Angst machen viele lieber mit dem Täter gemeinsame Sache. Oft mache sich dabei niemand ernstlich Gedanken über die persönlichen oder strafrechtlichen Konsequenzen, obwohl diese durchaus schmerzhaft sein können.
Im Hinblick auf die Motivlage für bestimmte Delikte lassen sich übrigens keine allgemeingültigen Aussagen treffen. Allerdings stehen Sachbeschädigungen häufig in Zusammenhang mit Frust, etwa aufgrund schulischer Probleme. Sie werden eher spontan verübt, so Wolfgang Schick. Hinter Ladendiebstählen steckt indes häufig eine Mutprobe.