„Im Vergleich zu anderen Landkreisen im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg leben Sie im Landkreis Waldshut sehr sicher“, sagte Polizeivizepräsident Matthias Zeiser bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2018 für den Landkreis Waldshut. 3944 Straftaten auf 100.000 Einwohner gerechnet hat die Polizei im vergangenen Jahr im Kreis erfasst. Dies sei die zweitniedrigste Quote im Bereich des Präsidiums hinter dem Kreis Emmendingen, so der Polizeivizepräsident. Zum Vergleich: Im Stadtkreis Freiburg ereigneten sich 11.127 Straftaten pro 100.000 Einwohner.

Im Landkreis Waldshut wurden 2018 insgesamt 6713 Delikte erfasst, dies entspricht einem Rückgang um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Auffällig ist, dass wir die geringste Anzahl an Straftaten und mit 66,5 Prozent die höchste Aufklärungsquote der letzten zehn Jahre im Landkreis Waldshut haben“, sagte Matthias Zeiser, der gemeinsam mit dem Leiter der Direktion Polizeireviere, Berthold Fingerlin, und dem Leiter des Kriminalkommissariats Waldshut-Tiengen, Ralf Ühlin, die wichtigsten Entwicklungen in der Kriminalstatistik erläuterte.

Straftaten in den Gemeinden

"Ibach ist die sicherste Gemeinde im Landkreis Waldshut“, sagte Matthias Zeiser. In der kleinsten selbstständigen Gemeinde des Kreises wurde 2018 keine einzige Straftat bekannt. Während die Zahl der Delikte in Waldshut-Tiengen leicht zurückgegangen ist auf 1755, stieg sie in der Stadt Bad Säckingen an auf 1295. Den größten Anstieg um 28,5 Prozent auf 564 Fälle gab es in Laufenburg, wo mehrere Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz aufgedeckt wurden.

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Straftaten gegen das Leben

In diese Kategorie fallen Tatbestände wie Mord, Tötung und versuchter Totschlag. „Es ist erfreulich, dass wir 2018 nur zwei Delikte hatten“, sagte Ralf Ühlin. Im Jahr zuvor waren es im Landkreis noch zwölf Fälle. „Wir hoffen, dass es 2019 so weitergeht“, fügte er hinzu. Bei den beiden 2018 erfassten Straftaten habe es sich um Beziehungstaten gehandelt und es sei bei Versuchen geblieben.

Bild 1: Kriminalität auf Zehn-Jahres-Tief: Der Landkreis Waldshut ist ein relativ sicheres Pflaster
Bild: Bernhardt, Alexander

Diebstähle und Gewalt

Ein Viertel aller Straftaten im Kreis Waldshut sind Diebstähle. Bei den 1668 im vergangenen Jahr registrierten Fällen handele es sich um den niedrigsten Wert seit zehn Jahren. „Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung“, sagte Fingerlin. Die Gewaltkriminalität (minus 10,8 Prozent) ist ebenso zurückgegangen wie die Straßenkriminalität (minus 3,8 Prozent).

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Wohnungseinbrüche

Als „Sorgenkind im Präsidium“ bezeichnete Fingerlin die Zahl der Wohnungseinbrüche, die im Bereich des Polizeipräsidiums, der die Kreise Waldshut, Lörrach, Freiburg, Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen umfasst, um 20 Prozent gestiegen ist, im Landkreis Waldshut aber um zehn Prozent gesunken ist. „Wohnungseinbrüche sind keine Bagatelldelikte“, sagte Fingerlin und appellierte an die Bevölkerung, bei Verdacht auf Einbrüche in der Nachbarschaft sofort die Polizei zu rufen. „Wenn wir keine Hinweise bekommen, ist es wie die Stecknadel im Heuhaufen zu suchen“, beschrieb Fingerlin die Tätersuche.

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Mehr Schockanrufe

Enkeltrick, dubiose Gewinnversprechen und falsche Polizisten – die Zahl der sogenannten Schockanrufe sei im Kreis Waldshut um 138 Prozent von 34 auf 81 Fälle im vergangenen Jahr gestiegen, sagte Berthold Fingerlin. Die Hintermänner säßen in der Türkei. „An die kommen wir nicht heran“, so Fingerlin. Er rät Betroffenen, meist ältere Menschen, bei solchen Anrufen sofort die Polizei zu benachrichtigen.

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