2018 starben fünf Menschen bei Verkehrsunfällen, 2017 waren es 13. Insgesamt 3283 Mal krachte es im zurückliegenden Jahr auf den Straßen des Landkreises. Dies entspricht einem Rückgang um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als die Polizei 3419 Unfälle verzeichnet hatte. Wo die aktuellen Unfallschwerpunkte im Landkreis liegen, konnte die Polizei nicht sagen. "Eine abschließende Untersuchung steht noch aus", teilt Polizeisprecher Mathias Albicker auf Nachfrage mit.
Unfälle mit Personenschaden
560 Menschen sind vergangenes Jahr bei Verkehrsunfällen im Landkreis verletzt worden. Das sind knapp sieben Prozent mehr als im Vorjahr.
Verkehrstote
Fünf Menschen ließen 2018 auf den Straßen bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Darunter sind vier Motorradfahrer und ein Fahrradfahrer. Im Jahr zuvor gab es 13 Verkehrstote. Dies entspricht einem Rückgang um 61,5 Prozent.
Verletzte
Die Zahl der Schwerverletzten ist zum Vorjahr von 197 auf 225 gestiegen. Dies entspricht einer Steigerung von 14 Prozent. Hingegen ist die Zahl der Leichtverletzten mit 511 im Vergleich zu 514 im Vorjahr nahezu gleich geblieben.
Unfallbeteiligte
In die meisten Unfälle waren Autos verwickelt (1426), gefolgt von Lastwagen (182), Motorrädern (170), Fahrrädern (93) und Fußgängern (38). Den größten Anstieg verzeichnet die Polizei bei den Motorradunfällen: Knapp 42 Prozent mehr Unfälle gab es im Vergleich zu 2017. Die Zahl der Unfälle mit Radfahrern ist um 31 Prozent gestiegen. "Die steigende Beliebtheit der Pedelecs trägt dazu bei, dass die Unfälle mit Radfahrern steigend sind", sagt Albicker. Eine weitere Ursache sei das lang anhaltende trockene Wetter 2018. Von den 93 Fahrradunfällen ereigneten sich 16 mit einem Pedelec.
Risikogruppen
Am häufigsten waren Senioren in Unfälle verwickelt (374), gefolgt von jungen Fahrern (334). Als positive Entwicklung hebt die Polizei besonders den Rückgang von Unfällen mit Kindern um 41 Prozent hervor. 2017 waren 29 Kinder an Unfällen beteiligt, 2018 nur noch 17.
Unfallfluchten
771 Mal verursachten Verkehrsteilnehmer im vergangenen Jahr Unfälle und entzogen sich anschließend der Verantwortung. Dies ist ein Anstieg um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Alkohol und Drogen
73 Unfälle ereigneten sich 2018 unter dem Einfluss von Alkohol (Vorjahr: 71). Keinen einzigen Unfall unter Drogeneinfluss verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr. "Das Ergebnis ist erfreulich, aber eine eindeutige Aussage, warum es keine Unfälle unter Drogeneinwirkung gab, kann nicht gemacht werden", sagt Matthias Albicker auf Nachfrage dieser Zeitung. "Dem gegenüber stehen die immer noch sehr hohe Anzahl von festgestellten folgenlosen Drogenfahrten im Landkreis."
Unfallursachen
Die häufigsten Unfälle passieren laut Polizeistatistik beim Abbiegen und Rangieren. Dabei krachte es 422 Mal im Jahr 2019. Allerdings ist diese Zahl rückläufig. Einen signifikanten Anstieg verzeichnet die Polizei hingegen bei Unfällen, deren Ursache ein zu geringer Abstand ist. Hierbei stieg die Zahl um knapp 52 Prozent auf 132 Unfälle. Abgenommen hat die Zahl der Unfälle, die wegen erhöhter Geschwindigkeit passierten. Dies waren 233 Unfälle, was einem Rückgang um knapp 18 Prozent entspricht.
Tödliche Unfälle 2018
- Mai: Eine Autofahrerin übersieht in Küssaberg-Reckingen beim Einfahren auf die Landesstraße 161 einen Leichtkraftradfahrer, dessen 17-jähriger Fahrer bei dem Unfall stirbt.
- August: Ein alkoholisierter Motorradfahrer fährt auf der B 34 von Waldshut in Richtung Tiengen mit überhöhter Geschwindigkeit. Er verliert die Kontrolle, kommt gegen den Randstein und prallt gegen eine Laterne. Der Fahrer verstirbt noch an der Unfallstelle.
- August: Ein Autofahrer beabsichtigt, in St. Blasien auf der L 154 nach links abzubiegen und verringert seine Geschwindigkeit. Nachfolgende Motorradfahrer erkennen dies zu spät. Ein Motorradfahrer verliert beim Ausweichversuch die Kontrolle und stürzt. Dabei prallt er gegen das Auto und stirbt. Der zweite Biker stürzt ebenfalls und wird schwer verletzt.
- September: Ein Motorradfahrer fährt bei Laufenburg auf der Landesstraße 151a von Rotzel kommend in Richtung Hochsal. In einer Linkskurve stürzt er infolge nichtangepasster Geschwindigkeit. Er erleidet so schwere Verletzungen, dass er noch an der Unfallstelle verstirbt.
- September: Ein Radfahrer stürzt in Jestetten auf der Gefällstrecke der Gemeindestraße, kollidiert mit einem Holzpfosten und stirbt später an schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus.