Äußerst diskussionsfreudig zeigt sich der Gemeinderat Bad Säckingen angesichts der Übernahme des Mensabetriebes für das Scheffelgymnasium durch die Kommune.
Bürgermeister Alexander Guhl begründete die Notwendigkeit zum Betrieb durch Stadtverwaltung: „Beim bisherigen Caterer gingen die Kosten deutlich nach oben. Unterschiedliche Schülergenerationen haben unterschiedliche Essenswünsche an das Unternehmen herangetragen. Hinzu kamen Kostenfaktoren wie der Mindestlohn und die gestiegenen Lebensmittelpreise. Grundsätzlich war die Situation für den Caterer nie wirklich befriedigend. Deshalb hat er gekündigt.“
Vor diesem Hintergrund habe sich die Kantine der Vita Zahnfabrik in Gesprächen mit den Eltern und den beteiligten Gremien „als die beste Lösung erwiesen, auch wenn der Preis für das Essen höher liege als beim bisherigen Anbieter“.
Bedenken bei der Personalausstattung
Laut Fachbereichsleiters Michael Malcher sei die Vita-Kantine in der Lage, bis zu 50 Essen am Tag zu liefern, beginnen solle der neue Mensabetrieb „direkt nach den Sommerferien“. Bedenken hierzu meldete Gemeinderat Michael Meier (SPD) bezüglich der vorgesehenen personellen Ausstattung der Mensa mit einer Teilzeitkraft an: „Was geschieht, wenn der neue Mitarbeiter einmal krank ist?“

Eine Nachfrage, die Petra Oelschlegel (CDU) mit Nachdruck unterstützte: „Ein Angestellter ohne Vertretung ist keine wertschätzende Personalführung – fünf Stunden Arbeitszeit für die zu leistenden Aufgaben sind zu knapp“, kritisierte sie.
Auch Kinder der Anton-Leo-Schule könnten die Mensa nutzen
Bedenken in eine andere Richtung meldete Gemeinderat Michael Meier (CDU) angesichts der zusätzlichen Planungen für eine Mensa in der Anton-Leo-Schule an: „Es sollte nicht in eine Mensa für die Anton-Leo-Schule investiert werden. Das Scheffelgymnasium mit der dortigen Mensa ist barrierefrei für deren Schüler zu erreichen. Darüber hinaus können sie dort auch das seit Jahren verwaiste Sportareal nutzen. Das würde der Kommune viel Geld sparen.“ Eine Argumentation, die Bürgermeister Guhl vor dem Hintergrund der Personalkosten für eine neue Personalstelle in der Mensa aufgriff: „Die Stadt ist über die neu entstehenden Kosten sicher nicht begeistert, aber es ist die einzige Lösung, die Situation in den Griff zu bekommen.“
Offen blieb in der Diskussion die Frage nach der Anzahl der künftig von den Schülern bestellten Mittagessen. „Wir wissen nicht, wie viele Essen über den Tisch gehen werden und sollten in der den ersten Wochen eine Statistik führen, grundsätzlich ist die mit dem Mensabetrieb verbundene Aufgabe für einen Mitarbeiter zu schaffen“, ergänzte Michael Maier.
Wie viel darf ein Essen in der Schulmensa kosten?
Den von der Stadtverwaltung in Vorschlag gebrachten Essenspreis zwischen 6 Euro und 7,50 Euro hielt Gemeinderat Julius Berchtold (Grüne) für angemessen und wies darauf hin, dass der bisherige Mensabetrieb bei den Schülern nicht beliebt gewesen sei. Zu den von Maritta Vögtle (FW) geäußerten Bedenken hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen eines Mensabetriebes als freiwillige Leistung der Stadt nahm Guhl eindeutig Stellung: „Wenn wir die Schülerverpflegung als freiwillige Leistung auf null zurückfahren, ist es gegenüber dem Scheffelgymnasium nicht fair – auch ein Menüpreis über 6 Euro wäre nicht gut, da er bereits jetzt eine deutliche Preiserhöhung darstellt.“
Gegen die Stimmen der AfD stimmte der Gemeinderat den bisherigen Planungen für Mensabetrieb und der Schaffung einer Personalstelle zu.