Die Stadt Bad Säckingen will den Betrieb der Mensa im Scheffelgymnasium zukünftig in Eigenregie übernehmen. In den vergangenen 13 Jahren wurde die Mensa von der Olaf Masur Catering in Bad Säckingen betrieben. Nach dessen Kündigung im vergangenen September steht die Einrichtung seit dem April leer.
Ein Verkauf in den Schulpausen oder zur Mittagszeit fand zuletzt nicht mehr statt. Im Gesundheitscampus hatte Masur zum 1. Juli 2024 mit einer neuen Großküche den Betrieb aufgenommen.
Aufgrund der Gesetzeslage in Baden-Württemberg sind die Kommunen als Schulträger jedoch sowohl in finanzieller als auch organisatorischer Hinsicht für die Verpflegung in Ganztagseinrichtungen in Kindertagesstätten und Schulen verantwortlich.
Die Stadt möchte die Schulmensa langfristig betreiben
Einen neuen externen Betreiber für die Schulmensa habe die Stadt nach Auskunft des zuständigen Fachbereichsleiters Michael Malcher nicht gesucht. „Aufgrund der gemachten Erfahrungen möchte die Stadt diese Leistung nunmehr selbst anbieten“, erklärt er gegenüber dem SÜDKURIER. Dabei handele es sich keineswegs um eine Notlösung, vielmehr „plant die Stadt eine langfristige Lösung“.
Eine Lösung, die in enger Kooperation mit der Kantine der heimischen Vita Zahnfabrik erfolgt – soll diese doch zukünftig die von den Schülern per Handyapp beim Schulsekretariat bestellten Speisen liefern – gegen eine monatliche Rechnung an die Stadtverwaltung. „Die Stadt würde das Essen also über die Vita zukaufen und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit diesem Unternehmen“, erklärt Malcher. Laut Auskunft des Scheffelgymnasiums soll der Mensabetrieb in der neuen Form zum 1. Oktober aufgenommen werden.

Gekocht wird in der Kantine der Vita Zahnfabrik
Maßgeblich zustande gekommen sei diese Kooperation zunächst durch eine Initiative des Elternbeirates. „Die Stadt hatte hier noch keinen Vertrag mit der Vita“, führt Malcher aus. Ein positiver Ausblick, den der kaufmännische Leiter der Vita Zahnfabrik, Thomas Fuchs, nur bestätigen kann: „Wir freuen uns, dass Bürgermeister Alexander Guhl auf uns zukam und dass wir das Scheffelgymnasium und die Stadt unterstützen können. Für die künftige Aufgabe wird bei uns bereits alles vorbereitet.“
Bisher steht die Küche den Mitarbeitern des Unternehmens mit täglich frisch zubereitetem Frühstück und Mittagessen zur Verfügung. Im Fall des Mensabetriebes im Scheffelgymnasium werde dessen Mitarbeiter das Essen in Wärmbehältern dort abholen, ausgeben und das gereinigte Geschirr wieder abgeben.
Für den kommenden Mensabetrieb schlägt die Stadt dem Gemeinderat, der sich am Montag, 28. April, mit dem Thema befassen wird, die Einstellung eines neuen Mensamitarbeiters mit einem begrenzten Stundendeputat vor, denn „die Stadt übernimmt keine Mitarbeiter aus dem vorherigen Betrieb“, ergänzt Malcher und fügt hinzu, dass über diese Personalkosten von 17.000 Euro jährlich hinaus „keine zusätzlichen Kosten geplant“ seien. Zuletzt habe die Stadt für Personalkosten an den externen Caterer rund 4.500 Euro jährlich bezahlt.

Auch im Grundschulbereich braucht es wohl bald ein Mensaangebot
Laut Beschlussvorlage für den Gemeinderat gelte es darüber hinaus „zu einem späteren Zeitpunkt weitere Kräfte für Kantinen als Reserve“ aufzubauen. Dies beziehe sich auch auf den Fall, „dass aufgrund des Ganztagsanspruchs in den Grundschulen, welche zu Ganztagsschulen umgebaut werden, weitere Schulmensen errichtet werden“ müssen. Den Hintergrund bildet hier die stufenweise Einführung der Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/2027 – ein Anspruch, der grundsätzlich auch für die Schulferien gilt.
Jenseits des Scheffelgymnasiums wird in Bad Säckingen bisher lediglich in der Hans-Thoma-Gemeinschaftsschule eine Mensa betrieben. „Hier ist die Stadt mit eigenem Personal vor Ort und das Essen, zu dem wir bisher nur positive Rückmeldungen erhalten haben, wird durch die Firma Summ aus Albbruck geliefert“, erklärt Malcher abschließend.