Für das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) der Stadt Bad Säckingen zeigt die ökonomische Entwicklungskurve nach Ansicht von Bürgermeister Alexander Guhl nach oben: „Wir sind besser als im Jahr zuvor, welches ein Katastrophenjahr war. Zwar wird auch 2024 alles andere als ein erfolgreiches Jahr sein, doch für 2025 sind wir auf einem ordentlichen Weg“, erklärte er anlässlich der Vorstellung des Jahresabschlusses 2023 des MVZ vor dem Gemeinderat.
Das MVZ bleibt in der Verlustzone
Bei einer Bilanzsumme von 635.000 Euro wurde das Geschäftsjahr 2023 laut Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit einem Fehlbetrag von 205.000 Euro abgeschlossen. Im Vorjahr betrug der Verlust noch 461.000 Euro bei einer Bilanzsumme von 882.000 Euro. Abgebaut werden konnten im Jahr 2023 die Verbindlichkeiten des MVZ: betrugen diese laut Bilanz im Jahr 2022 noch 773.000 Euro, konnten sie zum Ende des Jahres 2023 auf 569.000 Euro reduziert werden.
Geschäftsführer betont schwierige Ausgangslage
Vor dem Hintergrund dieser Zahlen hob MVZ-Geschäftsführer Alexander Kaiser in seiner schriftlichen Stellungnahme noch einmal hervor, das der für Ende 2022 geplante Umzug „aus den provisorisch hergerichteten Räumen des Aqualon und aus den Praxisräumen in der Schaffhauserstraße in das Gebäude des Gesundheitscampus“ erst 2024 erfolgt sei.
Darüber hinaus sei der Betrieb der gynäkologischen Praxis aufgrund der Kündigung von Seiten der angestellten Fachärzte in der zweiten Jahreshälfte 2024 eingestellt worden. Generell, so Kaiser weiter, führten Kündigungen von Seiten der Ärzteschaft und eine neue Budgetierung allgemeinärztlicher Versorgung in den Jahren 2023 und 2024 „für einen erheblichen Rückgang der Umsatzerlöse und somit zu einem erheblichen Anstieg des Jahresfehlbetrages im Jahr 2024“.
Nachdem die Stadt als Gesellschafterin des MVZ bereits 2022 und 2023 durch zwei Darlehen eine finanzielle Unterstützung in der Höhe von 180.000 Euro geleistet habe, sei die Einrichtung „auch im Jahr 2024 noch auf weitere Liquiditätshilfen der Gesellschafterin angewiesen, da sie andernfalls in ihrem Fortbestand gefährdet ist“.
Bürgermeister Guhl betonte vor diesem Hintergrund noch einmal, dass „nun Personal gewonnen werden konnte und sich die Räumlichkeiten deutlich verbessert haben. Mit dem Eintritt von Geschäftsführer Alexander Kaiser hat sich schon 2024 vieles verbessert, 2025 wurde der turn-around geschafft“. Hervorzuheben sei vor allem, dass sich die ärztliche Versorgung deutlich verbessert habe.
„Die Botschaft lautet nun: Wir können am MVZ Patienten zusätzlich aufnehmen und ökonomisch das Ziel einer schwarzen Null erreichen.“ Gemeinderat Hartmut Fricke (UBL) lobte die „durchaus erfreuliche Situation beim MVZ“ und gab der Hoffnung Ausdruck, „dass die gestiegenen Einnahmen auch die gestiegenen Personalkosten decken“.