Zwei Baustellen in Bad Säckingen verlangen den Autofahrern derzeit einiges an Geduld ab: Da ist zum einen der Umbau der „McDonalds-Kreuzung“ am westlichen Ortseingang der Stadt. Weil sich hier auf der Bundesstraße 34 vor allem morgens und im Feierabendverkehr die Staus bilden, nutzen seit Wochen viele stattdessen den Umweg über Wallbach. Hier in der Ortsdurchfahrt gilt zwar Tempo 30, weil aufgrund des zusätzlichen Durchgangsverkehrs in der Wallbacher Hauptstraße ein absolutes Halteverbot gilt, fließt der Verkehr aber recht zügig durch den Ortsteil.
Umweg durch Wallbach führt zur nächsten Baustelle
Wer allerdings von Wallbach kommend in die Innenstadt will, stößt im Hebelweg seit Anfang dieser Woche auf ein neues Baustellen-Hindernis: An der Kreuzung Schulhausstraße/Gießenstraße verlegen die Stadtwerke seit Montag, 21. Juli, Fernwärmeleitungen, weshalb die Hälfte der Kreuzung gesperrt ist und die wichtige Verkehrsader der Schulhausstraße verengt wird. Vom Hebelweg wird der Verkehr deshalb über die Schillerstraße umgeleitet, die nun häufiger überlastet ist.
Wie nicht nur der Gemeindevollzugsdienst beobachtet hat, nutzen viele Autofahrer nun einen eigentlich verbotenen „Schleichweg“ durch die Verlängerung des Hebelwegs zur Innenstadt, der laut Beschilderung nur für Anwohner befahrbar ist.
Welche Bußgelder drohen
Doch das kann teuer werden: Wie Ordnungsamtsleiterin Marion Isele informiert, wird der Gemeindevollzugsdienst die Kontrollen in den nächsten Wochen intensivieren.

Laut Bußgeldkatalog kann das Befahren einer für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrten Straße mit einem Bußgeld von 50 Euro geahndet werden. „Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, die Einhaltung geltender Regelungen sicherzustellen und den Schutz von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie sensibler Verkehrsbereiche zu gewährleisten“, so Isele.
Drei beliebte Ausweichstrecken sind verboten
Betroffen von den Kontrollen sind noch zwei weitere Schleichwege, die nur für „Anlieger frei“ sind: Die Verbindung von der Hauensteinstraße zum Rheinuferweg durch die Kleingartenanlage Gettnau. Auch diese Strecke wird gerne genutzt, um die Baustelle in der Schulhausstraße zu umfahren.
Eine weitere „verbotene Straße“ ist der Buchbrunnenweg zwischen Wallbach und Bad Säckinger Waldfriedhof. Hier werde nun ebenfalls verstärkt kontrolliert, kündigt die Ordnungsamtsleiterin an. Auch wenn sie als Autofahrerin selbst öfter von den Baustellen und Umleitungen genervt ist und durchaus Verständnis für die Verkehrsteilnehmer hat, muss sie als Vertreterin der Ortspolizeibehörde auch die Interessen der Anwohner schützen.
Warum die Stadt auf die Einhaltung der Verbote pocht
„Solche Verstöße gefährden nicht nur die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden, sondern können auch laufende Bauarbeiten, Rettungswege oder den Schutz ruhiger Wohngebiete erheblich beeinträchtigen“, so Isele. „Verkehrsregeln gelten für alle – und insbesondere gesperrte Straßen und Durchfahrtsverbote dienen dem Schutz der Allgemeinheit. Wir appellieren an alle Verkehrsteilnehmenden, diese Regelungen zu respektieren“, erklärt Marion Isele.

Richtig ärgerlich ist für die Ordnungsamtsleiterin, dass sich die beiden Baustellen zeitlich überlagern. Geplant war dies nicht, sondern hängt mit Bauverzögerungen an der B34 zusammen. Voraussichtlich noch bis Ende der kommenden Woche werden die Arbeiten an der Kreuzung B34/Jurastraße andauern, teilt das Regierungspräsidium mit. Der finale Einbau einer neuen Fahrbahndecke ist erst für September geplant.
Die Baustelle am Hebelweg soll nach Auskunft der Stadtwerke Bad Säckingen erst im Laufe des September abgeschlossen werden. Die Kreuzung zur Schulhausstraße könnte aber schon früher wieder frei sein.