Das Wetter hatte einmal mehr ein Einsehen mit den närrischen Wäldern. Während nasse Füße am Vormittag nicht ausgeblieben sind, endete der Regen pünktlich zum Start des großen Wälderumzugs.
In einem langen Zug schlängelten sich die Wälder zusammen mit dem Narrenbaum durch die Innenstadt bis zum Münsterplatz. Allerdings mussten zwischendurch immer wieder kleine Pausen eingelegt werden, damit die Zuschauer auch wirklich voll auf ihre Kosten kamen.
Denn bedingt durch die Baustelle in der Rheinbrückstraße zogen die Wälder direkt über die Steinbrückstraße auf den Münsterplatz. Das sorgte dafür, dass der Narrenbaum bereits eine halbe Stunde früher als sonst, mit vereinten Kräften und zu den musikalischen Klängen der Ranzengarde, nach oben gezogen worden ist.

Bereits am Vormittag formierten sie die Wälder zum Sturm auf das Rathaus. Dort wurden sie vom Wälder-Buggimeischter Alexander Guhl erwartet, der mit Block und Kugelschreiber bestens auf die Liste der Wälderleviten vorbereitet war, die Oberwälder Patrick Wagner für das Stadtoberhaupt bereithielt.

Oberwälder Patrick hat sich nämlich auf Zeitreise begeben, um auf die Frage „Wiä händ Sie das alles ufbaut, i derä churzä Zit, mit so wenig Geld?“, eine Antwort zu finden. Von Ägypten bei den Pyramiden aus, trat er seine Zeitreise an, um am Ende in Bad Säckingen zu landen. Dort stellte er seine Frage dann direkt an den „Stadtammann“ Guhl: „Wägä dem Gesundheitscampus, wiä händ ihr das alles immer nonig fertig gebaut, id däre länge Zit mit so vil Gäld?“
Doch Kugelschreiber und Block haben geholfen, dass die Retourkutsche nicht lange ausblieb. Guhl fühlt sich zu höherem berufen als nur Bürgermeister in Bad Säckingen. Der Schuh des Bundeskanzlers würde ihm gut passen. Denn: „Ich bin wie gemacht für Berlin oder Stuttgart!“ Stuttgart 21 stehe mit 11 Milliarden in der Kreide. „Da haben wir noch Potential“, konterte er.
Auch dass KI im Rathaus „Komplett Inkompetent „ heißen soll, wollte Guhl nicht auf sich sitzen lassen. „Wenn man bedenkt, dass die schlechteste Note in der Schweiz bei uns die beste ist, stehen wir ja besser da als gedacht.“