Bevor sich am Sonntagnachmittag nach der Thoma-Preis-Verleihung der Festumzug in Bewegung setzte, gaben die „Fidelen Dorfmusikanten“ aus Häg-Ehrsberg ein flottes Konzert mit traditioneller Blasmusik und erfreuten damit die vielen Besucher im voll besetzten Festzelt, die zum Mittagessen gekommen waren. Derweil hatte sich der Festumzug aufgestellt, der dann bei schönstem Hans-Thoma-Wetter von der Pfarrkirche zum Festzelt zog.
Viele Zuschauer säumten die Straßenränder, die den Zugteilnehmern in ihren Trachten zuwinkten und sie mit Beifall begrüßten. Außer den Bernauer Trachtenvereinen nahmen weitere Trachtenvereine aus dem Schwarzwald und vom Bodensee teil.

Den bunten Festumzug führte der Musikverein Bernau an, gefolgt von der Kindertrachtengruppe und der Trachtengruppe Bernau, weiter der Männergesangverein Bernau mit der Hans-Thoma-Fahne, die Hanauer Tanzgruppe Eckartsweier, die Trachtengruppe Radolfzell, die Klettgauer Heimattracht Tiengen, die Trachtengruppe Markdorf, die Schwarzwald Volkstanzgruppe Grafenhausen, dann der Heimatverein Häusern, die Trachtengruppe Birndorf-Albruck, der Kirchenchor Bernau und zum Schluss musizierte der Musikverein Bernau-Außertal.
Viel Beifall für Trachtenträger
Die Trachtenträger zogen mit viel Beifall der Besucher in das Festzelt ein und wurden einzeln vorgestellt von Hansy Vogt und der Bernauer Trachtenspezialistin Anita Ellinger. Das bunte Rahmenprogramm eröffneten die jüngsten Teilnehmer, die Bernauer Kindertrachtengruppe mit ihrer Leiterin Stefanie Bregger, die drei wunderschöne Tänze aufführten, darunter die größeren Mädchen Tänze aus Irland und Israel. Die Trachtengruppe aus dem Thoma-Tal zeigte den traditionellen Bändertanz, der ursprünglich aus Spanien kommt, dann den „Nagelschmied“ aus der Schweiz, abschließend einen flotten irischen Tanz, begleitet mit viel Applaus. Lustig kommentierte Hansy Vogt die Darbietungen, Anita Ellinger erklärte die Besonderheiten der Trachten aller teilnehmenden Tanzgruppen.
"Fischerin vom Bodensee"
In einer solch besonderen Tracht trat die Tanzgruppe aus Radolfzell auf, begleitet von einem eigenen Musik-Duo und mit ganz besonders wertvollen Hauben der Tänzerinnen. Sie zeigten einen Allgäuer Sechser-Tanz, einen sehr eleganten und höfischen Tanz aus England und passend zu ihrer Herkunft eine eigene Tanzkreation von der „Fischerin vom Bodensee“, gesanglich unterstützt vom Publikum.
Besondere Tanz-Darbietungen
Ebenso etwas Besonderes waren die internationalen Darbietungen der Hanauer Tanzgruppe Eckartsweier, bei der besonders die Tänzer mit ihren Pelzmützen auffielen. Einem schottischen Tanz folgte einer aus dem Böhmerwald und mit besonderer Schrittfolge ein Tanz aus der Lüneburger Heide. Auch diese kleine Gruppe wurde mit reichlich Beifall bedacht.
Kurze Interviews
Zwischendurch führte Hansy Vogt kurze Interviews, so mit Hedwig Kaiser aus Häusern, eine Nachkommin der Hans-Thoma-Familie, die auch zum Besuch der über die Festtage geöffneten Hans-Thoma-Stube in seinem Geburtshaus im Ortsteil Oberlehen einlud, und mit Bürgermeister Alexander Schönemann. Lustige Gespräche folgten mit Pater Roman, bevor es zum gemeinsamen Trachtentag auch einen gemeinsamen schwedischen Tanz der Trachtentanzgruppen aus Grafenhausen, Eckartsweier, Häusern und Bernau gab, für den die Bühne fast zu klein war. Auch ohne gemeinsames Proben gelang der Tanz hervorragend, wofür es einen Sonderapplaus gab. Zum krönenden Abschluss musizierten beide Bernauer Musikverein mit etwa hundert Musikerinnen und Musikern, gipfelnd in der gemeinsam mit dem Publikum gesungenen Regionalhymne, dem „Badnerlied“.