Die Erhöhung der Hundesteuer um 100 Prozent durch den Gemeinderat Görwihl bleibt im Fokus. Unter dem Tagesordnungspunkt „Bürgerfragen“ fragte Jens Drews in der jüngsten Gemeinderatssitzung, wie der Gemeinderat es vermeiden möchte, dass es in der Bevölkerung zu „Irritationen und Protesten“ kommt. „Die Bürgereinbindung lässt zu wünschen übrig“, sagte Drews, „wie möchte der Gemeinderat das in Zukunft handhaben?“ Bürgermeisterstellvertreter Matthias Eschbach antwortete: „Das war für uns auch ein Lernprozess, wir werden das künftig anders handhaben. Das wäre besser gegangen.“ Aber: „Am Verfahren können wir jetzt leider nichts ändern. Das müssen wir aussitzen.“ Der Gemeinderat könnte erst in einem halben Jahr erneut darüber beraten, so Eschbach.
Die Satzung über die Hundesteuer mit dem neuen Satz von 200 Euro ist seit 1. Januar 2019 rechtskräftig. Frühestens nach Ablauf eines halben Jahres kann der Gemeinderat wieder über die Satzung beraten. In diesem Zusammenhang richtete sich ebenfalls unter „Bürgerfragen“ Helmut Jeserich an den Gemeinderat: „Sie verteidigen in sehr arroganter Weise und mit fadenscheinigen Gründen ihren Ratsbeschluss zur Hundesteuer.“ Und: „Sie sollten sich in Demut üben und den Bürgern der Gemeinde Görwihl den Beschluss als Fehlentscheidung eingestehen und zu einem gegebenen Zeitpunkt korrigieren. Sie fördern hier eine Spaltung der Gesellschaft in der Gemeinde. Sollten Sie sich zu einem Statement durchringen, wird Ruhe an der Front einkehren und wir vertragen uns wieder.“
Als Jeserich sich an die CDU-Fraktion, die geschlossen für die Erhöhung der Hundesteuer gestimmt hatte, wandte („In Ihrer Agenda stehen fünf Leitsätze, die so nicht zu ihrem Ratsbeschluss passen“), wurde er von Matthias Eschbach unterbrochen. Eschbach stellte klar, dass keine Statements, sondern nur Fragen zugelassen sind. Was Jeserich akzeptierte. Die CDU Görwihl hat die von Jeserich angesprochenen Leitsätze auf ihrer Internetseite (www.cdu-goerwihl.de) als „Ziele“ so formuliert: „Wir möchten unsere Gemeinde aktiv und nachhaltig mitgestalten, Ansprechpartner für alle Einwohner sein, kommunale, regionale und überregionale Themen diskutieren, eine bürgernahe Politik betreiben, Sie für die CDU begeistern.“