Zum Martinimarkt herrschte in Görwihl wieder Ausnahmezustand: Dicht war nicht nur der Nebel, sondern auch das Gedränge. Die 150 Marktstände lockten wieder tausende Marktbesucher in die Kirchstraße. Und natürlich warteten mit der Verkündung des Fasnachtsmottos und am Abend in der Hotzenwaldhalle mit dem Martinitanz weitere Höhepunkt.

Von Beginn an war auf dem traditionsreichen Martinimarkt einiges geboten. Der Tennisclub kutschierte bereits um 10 Uhr mit seinem Kaffee-Wägele durch die Reihen, und vom autostatischen Mittel über Kleidung bis zum luxuriösen Gemüseschäler war die Angebotspallette enorm. Beim Eingang rochen die Besucher das frisch gebackene Brot. Es wurde aber noch vom verführerischen Duft der Mandeln und des Magenbrotes übertroffen.

Mollig warm: Das Team vom Kindergarten St. Martin hatte zur Kaffeetafel in den Pfarrsaal eingeladen. Wer etwas Gutes tun wollte, deckte ...
Mollig warm: Das Team vom Kindergarten St. Martin hatte zur Kaffeetafel in den Pfarrsaal eingeladen. Wer etwas Gutes tun wollte, deckte sich ausgiebig mit Losen der großen Tombola ein. | Bild: Hans-Jürgen Sackmann

Der Martinimarkt präsentierte sich auch dieses Jahr in voller Pracht. Etwa 130 Stände und über 20 Vereine mit einem reichhaltigen kulinarischen Angebot machten den Bereich zwischen Kirchstraße und Hotzenwaldhalle zu einer einzigen Flaniermeile.

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Seit dem Abbruch der Grundschule ist der Markt leicht zweigeteilt. Das kommt dem frisch renovierten Pfarrheim zugute. Mitten drinnen konnten sich die durchgefrorenen Marktteilnehmer im mollig warmen Pfarrsaal aufwärmen. Dort wurden sie vom Team des Kindergartens St. Martin an der Kaffeetafel mit dem reichhaltigen Kuchenbuffet verwöhnt und konnten gute Gespräche führen. Ein paar Türen weiter erzählte Renate Grießer am Nachmittag Märchen für Kinder in der Bücherei.

Nicht wegzudenken: Einen stets gelungenen Auftritt hat die Hotzenblitz auf dem Markt und Gugge führt die Karawane mit Garde und ...
Nicht wegzudenken: Einen stets gelungenen Auftritt hat die Hotzenblitz auf dem Markt und Gugge führt die Karawane mit Garde und Neunerrat an, mitten durch das Marktgeschehen. | Bild: Hans-Jürgen Sackmann

Zur Mittagszeit war das Gedränge besonders groß. Die „Höllbachklause“ mit den allseits geschätzten Strüble und die „Gügelbeiz“ füllten sich rasch. Aber auch die Floriansklause mit Schaschlik, der AC Hotzenwald mit Pizza, der EHC Herrischried mit Chili Cone Carne und die SG Hotzenwald mit Kürbissuppe waren über den Besuch mehr als zufrieden. Wer keinen Platz fand, konnte sich bei der Bauernkapelle eine Bratwurst gönnen oder einen Kebab im Stehen genießen. Denn dieses Mal blieb es trocken während des Markt.

Neuerrat macht Jagd auf Zwerge

Dann aber so knapp 16 Uhr wurde es laut. Die Hotzenblitz führte die lange Karawane der Narren mit der Garde und dem Neunerrat mitten durch das Marktgeschehen bis zum Haus von Richard Baumgartner. Vom dortigen Balkon aus verkündeten die Neuner mit der Garde Fasnachstmotto. Doch David Keck ließ es sich nicht nehmen und hielt zuerst eine kleine Büttenrede. Er meinte, dass in der Ampel mehr gestritten wurde als bei den Neunern.

Voller Erfolg: „E rächti Druggede“ herrschte beim Martinimarkt in Görwihl der trotz dichtem Nebel so gut besucht, dass man im dichten ...
Voller Erfolg: „E rächti Druggede“ herrschte beim Martinimarkt in Görwihl der trotz dichtem Nebel so gut besucht, dass man im dichten Gedränge kaum vorwärtskam. | Bild: Hans-Jürgen Sackmann

Das Internet ist jetzt schnell und stabil, nur – wie könnte es auch anders sein – nicht in Rüßwihl, und die Windräder auf dem Hoheneck stören den Oberwihler Hexenverkehr. In Görwihl sei kein Zwerg mehr sicher und über Nacht waren die Freunde weg. Die miesen Diebe inspirierten den Hotzen-Neunerrat (H9R) und sie rollten das Transparent mit dem diesjährigen das Fasnachtsmotto aus. „Die Zwerge sind weg, s´Dorf isch leer. Mir Nüner, mir hoffe, es chöme bald mehr“.

Swiftmania: Die Partyband „No Change“ mit der Sängerin Taylor Swift (Helen) verwandelte die Hotzenwaldhalle beim Martinitanz ...
Swiftmania: Die Partyband „No Change“ mit der Sängerin Taylor Swift (Helen) verwandelte die Hotzenwaldhalle beim Martinitanz streckenweise in ein Tollhaus. | Bild: Hans-Jürgen Sackmann

Es dunkelte zu und die Händler begannen langsam ihre Restbestände einzupacken. Doch die Markteilnehmer liefen erst richtig zur Höchstform auf. In und vor den Buden entwickelte sich noch lange ein reges Treiben. Nahtlos ging es für das junge Volk in hinüber zur Hotzenwaldhalle. Aber auch im Dorf im wieder eröffneten WarmUp-Café und im Salpeterer-Keller wurde der Martinimarkt noch bis weit über Mitternacht gefeiert und mächtig Party gemacht.