Um 8 Uhr verhinderten rund 60 Personen die Zufahrt der Baumaschine, die im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg die Wiederherstellung des naturnahen Gewässerlaufs des Schwarzenbächles ausführen soll. Dafür wird der künstliche Aufstau des Baches entlang der Straße abgesenkt, so dass wieder ein durchgängiges Fließgewässer mit natürlichem Gefälle entsteht. „Wir haben zugesichert, dass unsere Blockade friedlich ablaufen wird“, teilte Bernd Wallaschek, Vorstandsmitglied des Kreisverbandes der Grünen, mit.
So kam es auch: Die Blockade verlief ohne Zwischenfälle und ohne Polizeipräsenz. Gegen Mittag ging der Protest zu Ende, danach wurde die Arbeit aufgenommen. Diese soll bis Donnerstagabend abgeschlossen sein. An der Versammlung nahmen auch Behördenvertreter teil, unter anderem Friederike Tribukait vom Naturschutzreferat des Regierungspräsidiums Freiburg und Petra Gritsch (Amt für Umweltschutz, Landratsamt Waldshut). Tribukait sagte: „Am Wehr wird nichts geändert, es wird nichts abgerissen.“ Vor dem Wehr würde ein kleiner Wasserbereich bleiben, erklärte sie. Die Kritik, durch die Maßnahme würden die Moore in Mitleidenschaft gezogen, konterte sie so: „Durch den Wasserstau werden sich keine Moore retten lassen.“ Außerdem würden die Moore weiter talaufwärts liegen.

Petra Gritsch rechtfertigte die Maßnahme so: „Es soll der naturnahe Zustand wiederhergestellt werden.“ Der Staubereich sei nicht natürlich, er soll entfallen. Dort sowie im Schwarzenbächle wurde bereits am Montag abgefischt. Der Leiter dieser Aktion, Peter Weisser (staatlicher Fischereiaufseher), berichtete gestern, dass im Staubereich Forellen, jedoch keine Groppen gefunden wurden. Letztere würden keine sandigen Sohlen besiedeln.
Weisser gab sich überzeugt von der Maßnahme: „Das wird sich naturnah entwickeln und wird schöner.“ Daran hegten etliche der Anwesenden Zweifel – zum Beispiel Julia Neff von der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke: „Es wird mehr zerstört als erhalten“, sagte sie. Auch die Gesprächsbereitschaft der Behörden geriet ins Fadenkreuz. „Es soll hier Kommunikation stattfinden, aber sie besteht aus einem Bagger“, bemerkte Günter Kaiser, Diakon aus Görwihl. Görwihls Bürgermeister Carsten Quednow sagte: „Ich stelle mir einen Dialog vor, dass man sich hinsetzt und miteinander redet. Man hätte einen Kompromiss schaffen könne, bevor der Bagger rollt.“ Schließlich Bernd Wallaschek: „Unsere Demokratie lebt von der Beteiligung. Da haben unsere Behörden Nachholbedarf.“