Die Gegner der geplanten Renaturierungsmaßnahme an der Schwarzen Säge im Lindauertal wollen für Dienstag, 20. Juli, zu einer Sitzblockade mobilisieren. Darauf wies am Freitag Bernd Wallaschek, Kreisvorstandsmitglied der Grünen, in einer Mitteilung hin, die auch an die Presse ging. Wallaschek hatte sich Ende August 2020 mit 22 weiteren Privatpersonen in einer Petition für die Aussetzung des vom Regierungspräsidium Freiburg geplanten Baggereinsatzes am künstlichen Oberwasserkanal an der Schwarzen Säge ausgesprochen.
Der Petitionsausschuss gab dem Vorhaben der Behörde jedoch diese Woche grünes Licht. „Unser Begehr ist, zuerst mit dem Petitionsausschuss und Fachleuten sowie Betroffenen vor Ort verhandeln und danach eventuell Maßnahmen ergreifen, die unumkehrbar sind“, teilte Wallaschek am Freitag mit.
Wie lange die Sitzblockade am Dienstag stattfinden soll, soll kurzfristig entschieden werden, schrieb er. Bereits am Montag soll mit dem Abfischen begonnen werden. Bernd Wallaschek hat sich auch an die neue Landesumweltministerin Thekla Walker (Grüne) mit der Bitte gewandt, sich dafür einzusetzen, „die angeordnete Maßnahme nochmals zu überdenken und dem Petitionsausschuss Gelegenheit zu geben, sich vor Ort zu unseren Bedenken zu informieren“.
Die Dringlichkeit der Maßnahme begründe sich „wohl in erster Linie durch die eventuelle Kostensteigerung, die entstehen würde, wenn die beauftragte Baufirma abspringt“, so Wallaschek. Und: „Eine aus ökologischer Sicht kritisierte Maßnahme aus Kostengründen nicht genauer zu hinterfragen, kann nicht Grüne-Politik sein.“
Wenn Kosten eingespart werden sollen, „dann doch besser gleich die ganze Maßnahme stornieren“, schrieb er an Thekla Walker. Für eine ökologische Beurteilung sei die Gesamtheit des Schwarzenbächles zu betrachten. Wallaschek weiter: „Da zeigt sich, dass 300 Meter unterhalb der Anlage der Wasserfall Woog-Gumpen eine weitere Sperre bildet. Vor allem aber wird 2,5 Kilometer unterhalb das meiste Wasser von den Schluchseewerken durch die Ibachfassung in einen Stollen zum Eggbergbecken abgeleitet. An der Fassung wird der Bach nicht nur über eine 1,5 Meter hohe Schwelle geführt, es bleiben auch lediglich 25 Liter pro Sekunde für die Wasserlebewesen im Bachbett.“ Ein weitgehend ungestörtes Schwarzenbachtal sei „von hohem öffentlichem und ökologischem Interesse“ argumentierte Wallaschek.
Unterstützung erhielt er nun vom Kreisverband Waldshut der Partei „die Basis“. Diese teilte mit: „Ökologisch betrachtet vergreift sich die Landesverwaltung am Wehr Schwarze Säge auch am Bestandsschutz für das Moorgebiet Schwarzenbächle oberhalb. Denn das Schwarze-Säge-Stauwehr hält bisher Wasser auch für diese Moorgegend zurück. Ohne Wasser kaum Moor.“