Cornelia Liebwein

Die Narrenzunft Hüsemer Hasen mit Zunftmeisterin Sylvia Weiler hatten am Samstag zum 60. Geburtstag und Nachtumzug geladen und 49 närrische Gruppen mit über 1700 Hästrägern waren gekommen. Ganz nach dem Geschmack der mehr als 800 Zuschauer wurde die Veranstaltung ein farbenprächtiger, ausgelassener 90-minütiger Augenschmaus.

Farbenfroh: Beste Stimmung herrschte beim Nachtumzug zum 60. Geburtstag der „Hüsemer Hasen“.
Farbenfroh: Beste Stimmung herrschte beim Nachtumzug zum 60. Geburtstag der „Hüsemer Hasen“. | Bild: Cornelia Liebwein

Heike Schupp und Manfred Dobler gaben dem Narrenvolk am Straßenrand indes die dazu gehörenden Informationen. „Das Markenzeichen der Klavbachstrueli Riedheim“, tönte es beispielsweise durch den Lautsprecher, „ist zotteliger Haarschmuck aus dem Fell der Island Schafe“. Oder sie verrieten zu den Farben der verschiedenen Häser genaueres: „Rot im Häs der Schluchseeglunki steht für Fischreichtum, blau für die Verbundenheit zum Schluchsee und weiß für die Farbe des Schnees.“ Nach und nach zeigten sich hinter den Gastgebern „Hüsemer Hasen“ die zahlreichen Guggimusiken und Narrenzünfte – der Heimatverein Häusern ging als schmucke Skifahrergruppe anno dazumal auf die Piste.

Ausgelassen: Hästräger und Zuschauer hatten gleichermaßen ihren Spaß.
Ausgelassen: Hästräger und Zuschauer hatten gleichermaßen ihren Spaß. | Bild: Cornelia Liebwein

Bald schwangen die Umzugsteilnehmer das Tanzbein, präsentierten sich schaurig oder liebenswürdig und ließen sich als Hexen, Teufel und Dämonen, Präriehüüler, Wilderer, Galgenvögel, Füchse und andere Wesen feiern. Die Zunft „Rämässer“ aus Ringsheim hatte den weitesten Anreiseweg auf sich genommen, rund 95 Kilometer wurden zurückgelegt.

Närrisch feiern, das offenbarten der Umzug wie auch die Zuschauermenge, ist keine Frage des Alters. Kleinkinder, von den Eltern im Kinderwagen geschoben, bis Jugendliche, Frauen und Männer bis zu rüstigen Senioren waren auf den Beinen, um auch ins lautstarke Rufen der Gruppen einzustimmen. Immer wieder regnete es tütenweise Konfetti und Bonbons und das anschließende Einkehren im Narrendorf war beinahe ein Muss.