Knapp drei Jahrzehnte stand Georg Lebtig, immer tatkräftig unterstützt von seiner Ehefrau Hannelore, an der Spitze des Schwarzwaldvereins Häusern. Viel hat die Ortsgruppe in dieser Zeit auf die Beine gestellt, vieles hat sich verändert. Was die Zukunft des Schwarzwaldvereins und der Ortsgruppe betrifft, ist Lebtig zuversichtlich gestimmt.
Schon lange, bevor er Vorsitzender der Ortsgruppe wurde, war Georg Lebtig Mitglied des Schwarzwaldvereins. Damals sei der Schwarzwaldverein die einzige Gruppierung in Ort gewesen, in der man als Familie mit Kindern etwas habe unternehmen können, erinnert er sich. Lebtig war zunächst als Wanderführer und Verantwortlicher für die Öffentlichkeitsarbeit tätig, bevor er 1992 zum Vorsitzenden gewählt wurde. Damals standen zwischen zehn und 15 Wanderungen im Jahr in die nähere und weitere Umgebung, aber auch ins Hochgebirge, auf dem Programm. Und das nur im Sommer. Rund 35 Teilnehmer waren mit von der Partie. Später kamen Kinderwanderungen dazu.
Um das Jahr 2000 entschloss man sich zur Einführung eines Winterprogramms mit kulturellen, geschichtlichen und heimatkundlichen Themen, unter anderem mit Vorträgen, Besichtigungen und Museumsbesuchen. Die Veranstaltungen im Winterprogramm erfreuen sich großer Beliebtheit, so Lebtig. Später wurden auch einwöchige Wander- und Kulturfahrten organisiert, unter anderem nach Kärnten, in die Niederlande, an Nord- und Ostsee.
Aber damit noch lange nicht genug. Lange Zeit gehörte das Waldfest an der Reinhardshütte, die die Ortsgruppe unter Lebtigs Vorgänger Walter Neisser übernommen und instandgesetzt hatte, zum festen Bestandteil im Jahresablauf. Darüber hinaus wurden Wanderwege betreut, im Jahr 2000 die Wege nach dem noch heute aktuellen System neu beschildert, Wegekreuze restauriert, Kleindenkmäler erfasst und dokumentiert, Biotope gepflegt, ein Gedenkstein an der Wassertretstelle gestiftet und einiges mehr. Bis heute beteiligt sich der Schwarzwaldverein an der Dorfputzete, betreibt im Rahmen der Grüezi-Schweiz-Woche den Trödelmarkt und beteiligt sich an der Betreuung des Waldlehrpfades und der Jugendaktivwoche. Auch das Ostereierfärben für Kinder in der Karwoche erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Mit der Gemeinde Höchenschwand arbeitet man ebenfalls zusammen und war in Sachen Wolfs- und Albsteig aktiv. Die Zahl der jährlichen Veranstaltungen hat sich in den vergangenen Jahren auf rund 30 eingependelt, die durchschnittliche Teilnehmerzahl liegt bei 15, war in der Hauptversammlung zu erfahren. Der Ortsgruppe gehören derzeit knapp 280 Mitglieder an, 38 Prozent sind älter als 70 Jahre. Da tut Werbung, insbesondere jüngerer Mitglieder, Not. Das allerdings erweist sich als schwierig. Als Gründe nennt Lebtig die Tatsache, dass sich viele Menschen nicht mehr an einen Verein binden wollen und es sehr viele weitere Freizeitangebote gibt.
„Eine verantwortliche Position in einem Verein ist richtig Arbeit, das ist nur als Familie möglich“, sagt Lebtig rückblickend. Er konnte sich immer auf die Unterstützung seiner Ehefrau Hannelore verlassen, die ihm bei allem mit Rat und Tat zur Seite stand. Sie war zudem jahrzehntelang Schriftführerin, für die Mitgliederverwaltung verantwortlich und dokumentierte die Geschehen der Ortsgruppe akribisch. Auch die Kinder der Lebtigs gehören dem Schwarzwaldverein seit ihrer Kindheit an.
„Die Zeit der großen Zuwächse ist vorbei“. Dennoch ist Lebtig optimistisch: „Der Schwarzwaldverein hat Zukunft“, eine, wie er sagt, realistische Einschätzung. Allerdings werde sich der Verein verändern, es gehe in eine Richtung, die vor einigen Jahren noch unvorstellbar gewesen sei, fährt er fort und nennt als Beispiel das Mountainbiking. Auch im Hinblick auf die Häuserner Ortsgruppe ist Lebtig zuversichtlich. Der aus dem Amt geschiedene Vorsitzende habe ein bestelltes Feld hinterlassen, „mit den entsprechenden Aktivitäten hat die Ortsgruppe Zukunft“.