Der Herrischrieder Gemeinderat legte in der jüngsten Sitzung die Verkaufspreise für Grundstücke im neuen Gewerbegebiet „Rütteweidling“ fest. Bei einer Gegenstimme einigten sich die Gemeinderäte nach einer regen Diskussion auf einen Quadratmeterpreis für die voll erschlossenen Grundstücke in Höhe von 90 Euro.

Die Kostenberechnung für die innere Erschließung des Gewerbegebietes lag im August 2024 noch bei 2,628 Millionen Euro. Die äußere Erschließung wurde mit knapp 440.000 Euro beziffert. Eine erneute Kostenberechnung im Februar 2025 kommt zu einem anderen Ergebnis. Hier wird nun mit Kosten für die innere Erschließung von nur noch 1,692 Millionen Euro gerechnet.

Reduzierung um rund eine Million Euro

Die Reduzierung der Kosten um rund eine Million Euro sei dem Umstand geschuldet, dass Versorgungsleitungen und die neuen Kanäle für das Neubaugebiet im Bereich der Kapellenstraße jetzt am Rand der Straße und nicht im Straßenbett verlegt werden sollen, hieß es dazu in der Sitzung.

Die Kosten für die äußere Erschließung laut neuer Berechnung steigen demnach von knapp 440.000 Euro auf dann 667.680 Euro. Die von der Verwaltung präsentierte Berechnung des Quadratmeterpreises von 88,89 Euro wurde wie folgt errechnet. Die Kosten für die innere Erschließung inklusive der Baunebenkosten und Grundstückskäufe in Höhe von 1,967 Millionen Euro wurde durch die Nutzfläche von 22.129 Quadratmetern im Gewerbegebiet geteilt.

„Wir müssen keinen Gewinn machen“

Grünen-Gemeinderat Ulrich Gottschalk tendierte in der Diskussion zu einem höheren Quadratmeterpreis, und stellte die Summe von 100 Euro in den Raum. Seine Begründung: „Wir sollten mit Blick auf unvorhersehbare Kosten einen Puffer einplanen. Ich glaube nicht, dass wir mit den 90 Euro hinkommen“. Manfred Krüger von den Freien Wählern warnte hingegen davor, den Grundstückspreis zu hoch anzusetzen: „Wir müssen keinen Gewinn machen; man muss auch die Konkurrenzsituation sehen. Darunter sollten wir nicht gehen, aber auch nicht darüber“. Dann sei die Rechnung nachvollziehbar und man könne sie den Grundstückskäufern auch alles gut erklären.

Herrischrieds Bürgermeister Christian Dröse zu Rütteweidling: „Mit diesem ersten Gewerbegebiet unserer Gemeinde schaffen wir nicht nur ...
Herrischrieds Bürgermeister Christian Dröse zu Rütteweidling: „Mit diesem ersten Gewerbegebiet unserer Gemeinde schaffen wir nicht nur Raum für Neuansiedlungen, sondern auch wichtige Entwicklungsmöglichkeiten für bestehendes Gewerbe.“ | Bild: Alexander Jaser

Krüger hatte bei seiner Argumentation auch auf die Grundstückspreise benachbarter Kommunen im Blick. CDU-Gemeinderat Peter Kohlbrenner nannte als Beispiel die günstigeren Quadratmeterpreise in Rickenbach. Die aus der Ratsrunde ins Spiel gebrachte Möglichkeit, unterschiedliche Preise je nach Lage und Nutzung der Grundstücke zu verlangen, stieß bei Herrischrieds Bürgermeister Christian Dröse auf wenig Verständnis: „Ich halte das für äußerst schwierig“, so der Rathauschef.

Bürger warten auf die Preise

Auf Anfrage aus der Runde des Gemeinderats erklärte Christian Dröse, dass es Nachfragen nach Grundstücken gäbe. Alle würden nun auf den Preis warten, so Dröse. Der Bürgermeister sagte weiter: „Unser Signal muss sein, dass wir nun anfangen“. Die Vorstellung der Detailplanung und der Baubeschluss sollen nach Angaben des Bürgermeisters in der kommenden Sitzung des Gemeinderates im März erfolgen.

Das könnte Sie auch interessieren