Werner Probst

Irmgard Auer, geborene Metzger, wird heute 90 Jahre alt. Sie erfreut sich einer sehr guten geistigen Frische und ist auch körperlich noch in der Lage, ihr gepflegtes Zuhause selbst in Schuss zu halten.

Irmgard Auer ist im Hotzenwald eine feste Größe. So führte sie über drei Jahrzehnte die weithin bekannte Hotelpension „Waldheim„ in Kleinherrischwand. Als das Anwesen 1980 einem Brand zum Opfer fiel, übernahm sie nach dem Wiederaufbau die Leitung. Mehr als 30 Lehrlinge bildete sie aus und freute sich, dass viele Stammgäste, besonders aus der Schweiz, das Hotel immer wieder besuchten, aber auch „Prominente“ vielfach Gäste im Waldheim waren. So feierte auch die bekannte Geigerin Anne Sophie Mutter ihre Konfirmation im Waldheim.

Hotelfachschule in Bad Reichenhall

Irmgard Auer wuchs im Waldheim auf. Neben dem Hotelbetrieb wurde auch eine Landwirtschaft betrieben. So erlernte sie auch alsbald das Jeep fahren. Sie besuchte die Volksschule und nach dem Krieg dann im Winterhalbjahr die Landwirtschaftsschule in Laufenburg, was schon eine gehörige Herausforderung war, denn sie musste den Weg von Kleinherrischwand nach Laufenburg mit dem Fahrrad zurücklegen. Nach einem Praktikum in einer Hotelküche in St. Ursula besuchte sie die Hotelfachschule in Bad Reichenhall, während der heimische Gastronomiebetrieb für viel praktische Erfahrung sorgte. 1958 heiratete sie ihren Mann Joseph Auer, der Alleinlehrer an der damals selbstständigen Wehrhalder Schule war. Im Schulhaus konnte eine Wohnung bezogen werden, was die Jubilarin jedoch nicht davor abhielt, weiterhin mit Rat und Tat im Waldheim weiter zu arbeiten. Sie brachte einen Sohn und eine Tochter auf die Welt. Zu ihren heutigen Freuden gehört, dass beide Kinder studieren konnten und ihr auch heute zur Seite stehen.

Urlaubsreisen bleiben unvergessen

Als 1991 ihr Mann als Rektor der Herrischrieder Schule in Ruhestand ging, gab es für Irmgard und Joseph Auer auch die Möglichkeit, Urlaubsreisen zu unternehmen. So war sie unter anderem schon in Namibia und Kapstadt und selbstverständlich auch in der französischen Partnerstadt Le Castellet. Ein fester Bestandteil im Leben der Familie war aber auch, jedes Jahr den Hochzeitstag in der Kirche in Todtmoos zu feiern. Im Jahr 2018 sogar die diamantene Hochzeit. Ein schwerer Schlag war für die Jubilarin der Tod ihres Mannes im Mai dieses Jahres. Trotzdem hat sie den Lebensmut nicht verloren. So genießt sie auf ihren gelegentlichen Spaziergängen die herrliche Aussicht auf den Gugelturm, ein Bauwerk, bei dessen Vollendung ihr Mann an vorderster Stelle stand.

Sorgen wegen Pandemie

Mit Sorgen sieht sie die Entwicklung der Corona-Pandemie. So ist heute ihr größter Wunsch, dass man diese Pandemie alsbald in Griff bekommt. Der Geburtstag wird nur im kleinen Kreis gefeiert werden können. Neben den beiden Kindern mit ihren Partnern werden auch die beiden Enkelinnen zu den Gratulanten gehören.