Jestetten – Die evangelische Markusgemeinde wird mit den evangelischen Gemeinden Klettgau und Kadelburg fusionieren. Pfarrerin Andrea Kaiser informierte anlässlich der sehr gut besuchten Gemeindeversammlung über die Pläne der Landeskirche im Rahmen des Strategiekonzeptes ekiba 2032.
Die Kräfte bündeln
Wie auch die katholische Kirche muss die evangelische Kirche ihre Kräfte bündeln und sich, im Angesicht der demographischen Entwicklung, zukunftsfähig machen. Auch die schwindenden finanziellen Ressourcen kommen dabei zum Ausdruck. Aus diesem Grund entschied die Landeskirche, sich von einem Drittel der Kirchen und kirchlichen Gebäude zu trennen. „Für Jestetten gibt es eine gute Nachricht“, stellte Andrea Kaiser fest, „die Kirche und das Pfarrhaus bleiben erhalten.“ Das bedeutet, dass hier auch weiterhin regelmäßige Gottesdienste gefeiert werden und ein lebendiges Gemeindeleben möglich ist.
Bisher funktionelle Einheit
Bereits seit 2024 wurden im Kirchenbezirk Hochrhein die Kirchengemeinden zu Kooperationsräumen zusammengefasst, von Kadelburg bis Jestetten gibt es seit Anfang des Jahres eine funktionelle Einheit. Diese soll zum Ende des kommenden Jahres zu einer Gemeinde fusionieren. Während Kadelburg und Jestetten ihre Kirchen behalten, wird Klettgau seine Kirchen und das Pfarrhaus verlieren. Die Kirche in Grießen wurde bereits verkauft, die Kirche in Erzingen soll in ein Kurzzeitpflegeheim (Friedas Gästehaus) für Demenzkranke umgewandelt werden. „Das Thema Leben im Alter geht uns alle an“, sagte Andrea Kaiser und stellte kurz das Konzept vor.
Ab dem Jahr 2032 wird es für die neue Kirchengemeinde nur noch zwei Pfarrstellen geben mit jeweils einem Pfarrhaus in Kadelburg und einem in Jestetten. Aktuell ist die Pfarrstelle in Jestetten vakant und wird bereits seit zweieinhalb Jahren durch Thomas Kaiser, den Pfarrer von Klettgau betreut. Insofern bedeutet die Fusion für Jestetten zunächst einmal nur, dass die Kontinuität gewahrt bleibt.
Mit zahlreichen Angeboten wird ein Team vor Ort die hauptamtlichen Kräfte unterstützen und Schwerpunkte setzen. So ist auch vorgesehen, in Jestetten die Kirche und den Pfarrsaal verstärkt für kulturelle Zwecke zu nutzen. Andrea Kaiser rief dazu auf, sich weiter in der Kirche zu engagieren, denn das was Kirchen im sozialen Bereich heute leisten, können weder der Staat noch sonstige Organisationen übernehmen. „Ohne christliche Kirchen würde es schwer werden“, meinte sie abschließend.
Der Umstand, dass die Jestetter Kirche erhalten wird und damit auch die Gottesdienste gewährleistet sind, beruhigte die Jestetter Gemeindeglieder, sodass allfällige Fragen lediglich beim abschließenden Kirchkaffee in kleiner Runde und nicht öffentlich diskutiert werden mussten.