Jestetten – In der vergangenen Sitzung hat der Gemeinderat unter dem Vorsitz von Bürgermeister Dominic Böhler Besuch von Luis Nett, Vertreter des Unternehmens Greenventory aus Freiburg, erhalten. Luis Nett informierte über das Wärmepotenzial der Gemeinde.
Die Wärmeplanung wurde vom Gemeindeverwaltungsverband bereits im Jahr 2023 begonnen und bis jetzt wurden viele Daten zusammengetragen, um eine Bestandsanalyse zu erstellen, die für Jestetten aufzeigt, dass mehr als die Hälfte der aktuell genutzten Heizungsanlagen mindestens 20 Jahre alt sind, knapp 30 Prozent sind demnach sogar bereits mehr als 30 Jahre alt. Es wurden die theoretischen und wirtschaftlichen Potenziale betrachtet, die umsetzbar sind – Solarthermie, Biomasse, Erdwärme, Umweltwärme, um hier nur einige zu nennen.
Die Voraussetzungen in Jestetten seien sehr gut, hieß es, sodass mit dem verfügbaren Potenzial der gesamte Energiebedarf gedeckt werden könnte. Die im Ortskern befindlichen Gebäude könnten allein schon durch Sanierungen hin zum derzeitigen Energiestandard den Wärmebedarf von 11 Gigawattstunden auf 6,2 Gigawattstunden reduzieren. Wie diese Sanierungen aussehen könnten, das müsse konkret und für jedes Gebäude individuell betrachtet werden.
Die Wärmeplanung stellt für die Gemeinde eine weitreichende Information über den Bestand und potenzielle Entwicklungsgebiete beispielsweise für ein Nahwärmenetz dar. Die Gemeindeverwaltung selbst beheizt ihre Gebäude aktuell weitestgehend mit Gasheizungen. Im Bahnhofsgebäude, dem zukünftigen Jugendraum, ist eine Holzpelletheizung eingebaut.
Bürgermeister Dominic Böhler betonte die Vorbildfunktion der Gemeinde und wies auch auf die Unterstützerfunktion für die Bürger in Sachen Beratung hin. Die Wärmeplanung zeigt auf, welches Potenzial Jestetten aufweist und ist aktuell keine Verpflichtung für Bürger und Gemeinde, umgehend zu handeln. „Wir müssen uns damit beschäftigen, um für die Zukunft planen zu können. Ohne die Mitwirkung der Bürger wird die Klimaneutralität der Gemeinde nicht erreichbar sein“, erklärte Böhler.