Tina Prause

In den vergangenen Wochen sind erste Gelder aus dem versprochenen Hilfspaket für die Schließung im November und Dezember an die Gastronomie ausbezahlt worden. Trotz der Unterstützung sind die Herausforderungen durch den anhaltenden Lockdown für die Gastronomie und Hotellerie vielfältig. Ein Großteil der Angestellten befindet sich in Kurzarbeit. Die Inhaber selbst versuchen, den Betrieb soweit wie erlaubt am Laufen zu halten. Kreativ und trotz der Lage optimistisch versucht die Branche, die Situation so gut wie möglich zu meistern.

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Pizzeria „Europa“

Gina und Salvatore Boscarino betreiben seit vielen Jahren die Pizzeria „Europa“ in Jestetten. Momentan bietet das Ehepaar von Mittwoch bis Sonntag einen Abhol-Service an. Alle anderen Mitarbeiter – auch ihr Sohn, sind in Kurzarbeit. „Sparen geht aktuell nicht, man kann nur überleben“, resümiert Gina Boscarino die momentane Situation. Die Auflagen halten sie dennoch für notwendig. Auch, da bereits ein enges Familienmitglied an Corona gestorben ist. „Wir tragen die Auflagen voll und ganz mit“, sagt Gina Boscarino und schließt positiv: „Wir halten durch.“

Restaurant „Mange“

Seit Weihnachten bietet Paul Maier, Inhaber der „Mange“ in Grießen, einen Mitnehm-Service an. „Es macht depressiv, wenn man nicht arbeitet“, sagt der erfahrene Gastronom, dem vor allem die sozialen Kontakte mit seinen Gästen fehlen. Sehr schnell habe sich bei seiner Kundschaft der Abhol-Service zu einem Selbstläufer entwickelt.

Ruhig ist es um die „Mange“ in Grießen, so wie bei allen anderen Restaurants momentan.
Ruhig ist es um die „Mange“ in Grießen, so wie bei allen anderen Restaurants momentan. | Bild: Tina Prause

„Die Kunden bringen ihre eigenen Behälter mit. Zusätzliche Kosten für Verpackungen entstehen bei mir fast nicht.“ Final ist Paul Maier froh, dass es von der Politik Unterstützung gibt. „Die Verzögerung der Auszahlung war schwer, aber ich bin dankbar, dass die Gastronomie unterstützt wird“, fasst er zusammen.

Hotel „Holzscheiter“

Axel Holzscheiter betreibt das gleichnamige Hotel und ein Bistro in Lottstetten. Er ist froh, dass er noch Geschäftsreisende beherbergen darf. „Viele Firmen sind aber verunsichert, weil die Auflagen nicht immer klar verständlich sind“, fasst er zusammen. So wird manch ein gebuchter Aufenthalt kurzfristig storniert. „Dass es eine finanzielle Unterstützung gibt, ist eine Hilfe“, sagt Axel Holzscheiter.

Geschäftsreisende darf Axel Holzscheiter nach wie vor in seinem Hotel in Lottstetten aufnehmen. Hochzeiten und andere Familienfeste ...
Geschäftsreisende darf Axel Holzscheiter nach wie vor in seinem Hotel in Lottstetten aufnehmen. Hochzeiten und andere Familienfeste hingegen sind aktuell nicht machbar. | Bild: Tina Prause

Dennoch: „Letztendlich reicht es nicht, um alles aufzufangen.“ Axel Holzscheiter freut sich auf die Zeit nach dem Lockdown und hofft, dass die Pandemie einen positiven Einfluss auf den Tourismus haben wird. „Es wird vielleicht mehr Urlauber in Deutschland geben“, blickt er in die Zukunft und freut sich, dann wieder viele Gäste begrüßen zu können.

Restaurant „Engel“

Mit besonderen Angeboten möchte Angelo Palella einen Service für Gäste bieten. Zusammen mit seiner Frau Maria Christina Di Fazio betreibt er seit vielen Jahren das italienische Restaurant „Engel“ in Rheinheim. 50 Prozent Ermäßigung gibt es auf Pizzen und Pasta-Gerichte bei der Abholung.

Tochter Désirée Palella unterstützt ihren Vater Angelo Palella im Familienbetrieb „Engel“ in Rheinheim. Die aktuelle ...
Tochter Désirée Palella unterstützt ihren Vater Angelo Palella im Familienbetrieb „Engel“ in Rheinheim. Die aktuelle Situation meistert die Familie gemeinsam. | Bild: Tina Prause

Die Einnahmen sind „ein Tropfen auf den heißen Stein“, fasst er zusammen. „Wir sind tapfer, aber es ist einfach eine schwierige Zeit“, sagt er und hofft, dass dieser Lockdown der letzte ist, den die Gastronomie meistern muss.

Restaurant „Hirschen“

Trotz der schwierigen Situation resümiert Harald Albrecht, Inhaber des „Hirschen“ in Stetten, in der aktuellen Lage einige Aspekte auch positiv. Die Situation, einen Abhol-Service anzubieten, ist für den Gastronomen anfänglich Neuland gewesen. Zunächst etwas ungewiss, wie das Angebot angenommen wird, ist er mittlerweile froh, diesen Schritt gegangen zu sein.

Harald Albrecht bereitet jeden Samstag und Sonntag ein kleines Angebot für Gäste vor, die es dann zu einer festgelegten Zeit im ...
Harald Albrecht bereitet jeden Samstag und Sonntag ein kleines Angebot für Gäste vor, die es dann zu einer festgelegten Zeit im „Hirschen“ in Stetten abholen können. | Bild: Tina PrauseTina Prause

„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung von den Bürgern der Gemeinde Hohentengen“, sagt er. Bestellen kann man am Samstag und Sonntag per „Zeitfenster“. Von 16.30 bis 19 Uhr, wird im „Hirschen“ alle 15 Minuten Essen ausgegeben. Kontakte mit anderen Kunden werden so vermieden.