Der Neubau der Realschule Klettgau liegt im Zeitplan und wird nach derzeitigem Stand auch deutlich günstiger. Die am Montag im Gemeinderat präsentierten Zahlen ließen wenig Spielraum für Diskussionen. Der angesetzte Finanzrahmen für den Innenausbau wird deutlich unterschritten. Das Kostenvolumen für diese Bauetappe war mit rund einer Million Euro veranschlagt. Dieser Betrag reduziert sich nun um ein Fünftel – auf rund 800.000 Euro.
Die jüngsten acht Auftragsvergaben für das mit sechs Millionen Euro budgetierte Projekt hat der Gemeinderat einstimmig gebilligt. „Der Bau muss nun nach allem Wissen eine tolle Sache werden“, sagte Gemeinderätin Rosemarie Hartmann.
Die bisher getätigten Vergaben seien nicht von den Preissteigerungen bei den Baustoffe betroffen, wie der zuständige Architekt, Thomas Oeldenberger, auf Nachfrage versichert. Bei den neuen Vergaben könnte dies allerdings anders sein: „Ganz einhundertprozentig kann eine Steigerung nicht ausgeschlossen werden“, informierte er die Gemeinderäte beim Ortstermin auf der Baustelle. Nach dieser Auskunft waren die vorangegangenen Überlegungen über den Ausbau der Photovoltaikanlage erstmal hinfällig. „Wir warten das Ende ab, bis alles finanziert ist und verfahren so, wie wir geplant haben“, sagte Bürgermeister Ozan Topcuogullari.
Trotz vereinzelter Verzögerungen wie beim Eindecken des Daches durch starke Niederschläge und Materialknappheit im Mai, liege das Vorhaben im Zeitrahmen. Und dafür findet der Bürgermeister lobende Worte: „Die Firma leistet eine unglaublich gute Arbeit, dafür sind wir sehr dankbar“. Im nächsten Schritt starten nun die Verglasungsarbeiten durch die Firma HEWE aus Lahr, die bereits im Dezember 2020 den Zuschlag für rund 600.000 Euro bekam.
Folgende Arbeiten wurden jetzt vergeben: Sonnenschutz, 86.000 Euro, ebenfalls Firma HEWE; Estricharbeiten, 60.000 Euro, Firma Oktatar aus Merzig; Malerarbeiten Firma Schmid, Laufenburg, für knapp 80.000 Euro; Fliesenarbeiten Fliesencenter Klettgau, 82.000 Euro; Bodenbelagsarbeiten Firma Meyer-Lies, Mansfeld, rund 100.000 Euro; Tischlerarbeiten Firma Tomasi, Waldshut-Tiengen, 110.000 Euro; Möblierung der Fachräume, Firma Hohenloher, Öhringen, knapp 200.000 Euro; Brandschutz Firma Exligno, Wutöschingen, rund 90.000 Euro.
Der Erweiterungsbau
- Das Bauvorhaben: Trotz damals rückläufiger Zahlen wurde der Erweiterungsbau vom Gemeinderat im Oktober 2017 beschlossen. Allerdings führten die geringen Anmeldezahlen der Fünftklässler dazu, „dass die Schule dem Bedarf angepasst“ wurde. Somit ist der Erweiterungsbau nur auf eine Klasse pro Jahrgangsstufe ausgelegt. Bei Bedarf könne aber ein identischer Erweiterungsbau in Richtung des Leichtathletik-Platzes erfolgen, informierte Bürgermeister Ozan Topcuogullari.
- Schülerzahlen: Im Jahr 2017 gab es gerade einmal 16 Neuanmeldungen an der damaligen Gesamtschule. Ozan Topcuogullari schließt dies auf die mangelnde Akzeptanz des Gesamtschule-Konzepts zurück, weshalb die Umwandlung in eine Realschule beantragt und 2019 genehmigt wurde. Seither stiegen die Anmeldezahlen auf rund 45 Schüler. Für das neue Schuljahr liegen bislang 47 Anmeldungen vor.