Geißlingen „Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen.“ Erst recht, wenn man mit der Deutschen Bahn reist. So auch jüngst in Geißlingen zum Auftakt der Einweihungsfeierlichkeiten der Klettgau-Halle. Dort litten an die 350 Besucher, deren Fahrkarten ordnungsgemäß vom Schaffner (Manfred Vonderach) kontrolliert wurden, mit der Gruppe von Reisenden mit. Diese ist in einem gottverlassenen Provinzbahnhof, in diesem Fall in Klettgau-Grießen, gestrandet. Die Komödie „Es fährt kein Zug nach irgendwo“, unter der Regie von Andrea Pfeiffer und Claudia Schwemmer, war der Auftakt des Einweihungsfestes der Klettgau-Halle. Und wieder einmal trumpfte die Geißlinger Laienspielgruppe mit ihren Schauspieltalenten auf. Die Reise der Gruppe endet aus technischen Gründen am Grießener Bahnhof. Kein Mobilfunknetz, weit und breit kein Taxistand, kein Info-Point – nur einen alten Landstreicher (Marc Strohmeier) finden die Reisenden dort vor. Während der Geschäftsfrau (Sina Bercher) langsam aber sicher die Nerven durchgehen, hat sie doch einen wichtigen Termin, süffeln die trinkfesten Kegeldamen (Marie-Christin Spitznagel, Katrin Seebacher, Heike Zintz) ihre Schnapsvorräte und verzehren die im wunderbaren Thermomix gebackenen Speckschnecken. Unter den Fahrgästen versucht der entspannte Motivationstrainer (Niklas Schmid) seine Mitreisenden aufzumuntern, ein weiterer gestrandeter Fahrgast (Markus Spitznagel) versucht mit kruden Theorien die Misere der Bahn zu erklären. Dennoch beginnt die Stimmung zu kippen, einerseits da mitunter Hiobsbotschaften aus dem Bahnlautsprecher ertönen und die Hoffnung auf eine baldige Weiterreise mehr und mehr in weite Ferne rücken lassen. Das Publikum litt mit den Gestrandeten mit.
Dem nicht genug, sorgt die Information des Dorfpolizisten (Ronja Rotzinger in einer Doppelrolle, sie gibt daneben noch eine amerikanische Touristin) über einen gefährlichen, ausgebüxten Psychopathen, der sich unter den Reisenden befinden soll, für Angst und Schrecken. Die Dinge nehmen ihren Lauf, die aufgeheizte Gruppendynamik führt zu witzigen, turbulenten Szenen, bei denen die Lacher vorprogrammiert sind. Wird das Ziel Konstanz noch rechtzeitig erreicht? Das sei nicht verraten, denn am Samstag, 28.¦Juni, 20¦Uhr, gibt es eine zweite Aufführung. Karten im Vorverkauf gibt es für 10¦Euro im Internet unter www.eröffnungsfest.de. An der Abendkasse für 12¦Euro.