Gute Schoki, teure Uhren, bester Raclettekäse: Drei Errungenschaften, die wir unseren Nachbarn in der Schweiz verdanken und an denen wir gerne teilhaben. Auch wenn das Raclette in seiner Urform selten zu haben ist: ein halber Käselaib vor der offenen Glut, die vorderste schmelzende Schicht abgeschabt vom Koch, der auch das Feuer schüren muss. Doch es braucht keine Berghütte, um einen gemütlichen Abend unter Freunden rund um den auf dem Tisch stehenden Käsegrill genießen zu können. Käsescheiben schmelzen bequem auch in Teflonpfännchen.

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Wie vor 30 Jahren an einem Frühlingsabend in Waldshut. Der jedoch nicht nach dem Geschmack von Jakob und Theo war. Obwohl die beiden Papageien nicht einen Bissen vom Käse zu sich nahmen, ging es ihnen eine Stunde später hundsmiserabel. Zunächst machten dem Graupapagei Jakob die Düfte aus den Teflonpfännchen zu schaffen. Er taumelte auf seiner Stange, übergab sich, litt unter Atemnot – und war auf einmal tot. Gleiches widerfuhr Theo aus der Papageienfamilie der Beos. Er starb auf dem Weg zum Tierarzt.

Teflon-Dämpfe sorgen für Blutung in der Lunge

Der Besitzer der je 1000 Mark wertvollen Tiere wollte es bei dem plötzlichen Ableben seines Federviehs nicht belassen. Er schickte die Kadaver an ein Tierhygienisches Institut. Dessen Befund: „Sehr wahrscheinlich Teflonvergiftung.“ Diese 30 Jahre alte Diagnose ist mittlerweile gesichertes Wissen der Tiermediziner. Die Antihaftbeschichtung setzt Dämpfe (Polytetrafluorethylen) frei, die bei Vögeln Blutungen in der Lunge auslösen, an denen sie sterben können.

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Was die Frage aufwirft: Könnte das, was zwei Papageien von ihrer Stange kippen lässt, nicht auch für Menschen, etwa Säuglinge, gefährlich sein? Nein, sagen die Fachleute. Grund für die besondere Empfindlichkeit gegen diese Dämpfe ist das äußerst filigrane Atemsystem der Vögel. Für andere Haustiere wie Hunde oder Katzen, aber auch für den Menschen selbst sind die Dämpfe hingegen ungefährlich. Also daran denken: Beim nächsten Racletteabend den Vogelkäfig in ein anderes Zimmer stellen.