Kreis Waldshut Mit einem weiteren großherzigen Beitrag hat Bernhard Maier aus Berau den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst im Landkreis Waldshut unterstützt. Im September überreichte er eine Spende in Höhe von 750 Euro, die er durch den Verkauf von selbst produziertem Anzündholz, den sogenannten „Spriesele“, gesammelt hatte. Seit 2024 kamen dem Kinder- und Jugendhospizdienst auf diese Weise insgesamt 2750 Euro zugute. Man macht, was wichtig ist, sagte Bernhard Maier bei der Übergabe. Die Tätigkeit sei für ihn nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung, sondern spende ihm selbst ebenso Sinn. „Ich nehme mir Zeit“, fügte Maier hinzu. Ein Satz, der auch im Hospizdienst große Bedeutung hat.
Zur Spendenübergabe begrüßten Koordinatorin Stefanie Schneider sowie die beiden Familienbegleiterinnen Mäggy Graf und Angelika Würthenberger den engagierten Spender und dankten ihm herzlich. „Klasse, einen so tollen Spender kennenzulernen“, sagte Mäggy Graf. Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst im Landkreis Waldshut begleitet seit seiner Gründung Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern oder Elternteilen sowie Familien in Trauersituationen. 75 Familien wurden bislang begleitet, aktuell betreut der Dienst acht Familien mit erkranktem Kind oder Elternteil sowie sieben Familien und fünf Kinder oder Jugendliche in der Trauergruppe. „Unser Anliegen ist es, präsent zu sein, zu entlasten und die ganze Familie im Blick zu haben, mit dem Fokus auf den Kindern“, erklärte Stefanie Schneider.
Die Begleitung der Familien beginnt auf Wunsch bereits ab der Diagnose einer schweren Erkrankung. Dabei entscheiden die Familien selbst, welches Kind oder welcher Jugendliche begleitet werden soll, erklärten die Mitarbeiterinnen des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdiensts. Der Grundsatz dabei sei: „Ich bin für Dich da, weil bei dir in der Familie eine Person schwer erkrankt ist, und begleite Dich auf Deinem Weg.“ Die Berichte der Familienbegleiterinnen machten deutlich, was diese besondere Aufgabe bedeutet.
Angelika Würthenberger weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig Unterstützung in schweren Zeiten ist. Es profitieren alle von der Begleitung, auch die Geschwister. „Zeit ist so wichtig“, sagte Angelika Würthenberger. Mäggy Graf ergänzte: „Empathie, Spontanität und Flexibilität sind Grundvoraussetzungen. Das Kind bestimmt, was wir machen, das schafft Vertrauen.“
Der Kurs zur Qualifizierung für die Aufgabe, so berichtet sie, habe viel Raum für Selbstreflexion geboten und die Gruppe stark zusammengeschweißt. „Die Begleitung ist eine Aufgabe mit viel Freude und Dankbarkeit“, so Graf. Mit dem erneuten Beitrag von Bernhard Maier werde deutlich: Engagierte Bürgerinnen und Bürger wie er tragen maßgeblich dazu bei, dass diese wertvolle Arbeit im Landkreis Waldshut weitergeführt werden kann.
Die Ausbildung
Die ehrenamtlichen Familienbegleiterinnen des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes absolvieren eine fundierte Qualifizierung mit 120 Stunden Theorie und Praxis. Der nächste Kurs startet im Januar 2026. Interessierte können sich vorab bei einem der Infoabende informieren: 7. Oktober, 19 bis 20.30 Uhr, Pfarrsaal, Codmannstraße 10, Laufenburg. 14. Oktober, 19¦bis 20.30 Uhr, Pfarrheim, Kirchstraße 21, Oberlauchringen. 21. Oktober, 19¦bis 20.30 Uhr, Haus des Gastes (kleiner Saal), Dr.-Rudolf-Eberle-Straße 3, Höchenschwand. Anmeldung und Infos bei Stefanie Schneider, Telefon 0151/73033408 oder per E-Mail anstefanie.schneider@malteser.org.