Der Krieg in der Ukraine und der damit verbundene Flüchtlingsstrom musste sich irgendwann auf den Arbeitsmarkt auswirken. Erstmals seit Jahresbeginn ist die Arbeitslosenquote in den Landkreisen Waldshut und Lörrach wieder gestiegen – um 0,4 Prozentpunkte auf 4 Prozent. Wie die Arbeitsagentur Lörrach im jüngsten Bericht für den Juni mitteilt.

Fachkräftenachfrage bleibt unverändert hoch

„Die Fachkräftenachfrage bleibt hoch und bewegt sich auf dem Niveau des Vormonats“, schreibt die Arbeitsagentur weiter. Laut Angaben ist der Bestand an unbesetzten Stellen mit 4260 auf einen neuen Höchstwert gestiegen.

Für Horst Eckert, Leiter der Lörracher Arbeitsagentur, kommt dieser Anstieg nicht überraschend: „Zum 1. Juni wechselte die Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge von den Landkreisen zu den Jobcentern.“ Die Beschäftigten der Arbeitsagentur hätten einen Kraftakt hinter sich, der trotz weniger Tage Vorlaufzeit jedoch nahezu reibungslos gemeistert worden sei.

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Mehr als 1000 Flüchtlinge sind arbeitslos gemeldet

Dies bedeute auch, dass nun statistisch über 1000 Menschen aus der Ukraine als arbeitslos gemeldet seien. Eckert: „Ohne diesen Effekt wäre die Arbeitslosigkeit sogar etwas gesunken.“

Im Juni waren laut Angaben der Agentur für Arbeit Lörrach 1007 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. 80 Prozent davon sind Frauen. Der Großteil der Geflüchteten ist zwischen 25 und 55 Jahre alt.

Die Existenzsicherung sei gewährleistet. Nun kümmerten sich die Fachkräfte um den Integrationsprozess, der auf eine frühzeitige, umfassende und ausbildungsadäquate Beratung abziele.

Die wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick:

„Trotz des großen Potenzials, das ich bei den ukrainischen Menschen erkennen kann, dürfen wir daran keine Erwartungshaltung knüpfen, dass wir unsere Fachkräfteengpässe sofort ausgleichen können“, erklärt Eckert. Dies brauche Zeit und viele Unterstützung. Zum Beispiel bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen oder auch beim Erlernen der deutschen Sprache.

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