Die kommenden Tage werden mit teils deutlich über 30 Grad heiß. Bei aller berechtigten Freude über Sommer und Sonnenschein ist dennoch Vorsicht geboten: Die Hitze kann schnell zum Problem werden. Das Gesundheitsamt des Landkreises Waldshut und Dr. Hans-Jürgen Ott, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin am Klinikum Hochrhein in Waldshut geben Tipps, wie man am besten mit dem Wetter umgeht.

Kleidung und Sonnenschutz

Am besten sollte das Haus nur mit Sonnenschutz und typgerechter Sonnenschutzcreme verlassen werden, so das Gesundheitsamt. Soweit die Kleiderordnung es zulässt, wird zu luftiger und heller Kleidung geraten. Bei langen Hosen und Hemden bieten sich Baumwolle und Leinen an.

Essen und Trinken

Beim Schwitzen verliert der Körper Wasser und Energie, was zu einem Blutdruckabfall führen kann. Wer genug trinkt, erleichtert seinem Körper die Arbeit. „Erwachsene sollten daher mindestens zwei Liter pro Tag zu sich nehmen, möglichst über den Tag verteilt. Bei starkem Schwitzen sollte es auch mehr sein“, rät Hans-Jürgen Ott. Zu wenig Flüssigkeitsaufnahme kann zu Müdigkeit, Kopfschmerzen oder sogar zu einem Kreislaufkollaps führen, so der Mediziner.

Dr. Hans-Jürgen Ott, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin am Klinikum ...
Dr. Hans-Jürgen Ott, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin am Klinikum Hochrhein rät bei den bevorstehenden Hitzetagen zur Prävention von gesundheitlichen Problemen | Bild: Tina Müller/Klinikum Hochrhein

„Ausreichend Trinken ist das A und O“, rät auch das Gesundheitsamt. Beim Essen sollte eher zu leichter, fettarmer Kost gegriffen werden, etwa Salate und kalte Obstsuppen.

Wie viel Zeit in der Sonne ist zu viel?

Am stärksten scheint die Sonne bekannterweise zur Mittagszeit. In dieser Zeit sollte man sich nach Möglichkeit überwiegend im Schatten aufhalten, rät das Gesundheitsamt. Generell sollte die Zeit unter der prallen Sonne so gering wie möglich gehalten werden. An heißen Tagen sollten auch große Anstrengung vermieden und häufiger Pausen eingelegt werden.

Abkühlung an Hitzetagen

Wenn es draußen und drinnen warm wird, fällt Abkühlung schwer. Das Gesundheitsamt gibt den Tipp, morgens und abends die Wohnung zu Lüften und tagsüber Rollladen herunter zu ziehen und die Fenster geschlossen zu halten. Außerdem kann die Wohnung durch das Aufhängen feuchter Handtücher oder Laken abgekühlt werden. Hier ist die Rede von Verdunstungskälte.

Das könnte Sie auch interessieren

Wer die Möglichkeit hat, kann neben einer kalten Dusche auch an Bademöglichkeiten wie Freibädern oder Seen Abkühlung finden.

Wetterwechsel kann sich auf den Körper auswirken

Viele kennen das Gefühl, das nach einem schnellen Anstieg oder Abfall von Temperaturen von einem Tag auf den nächsten Auftritt. So ein Wetterwechsel kann laut Gesundheitsamt zu Beschwerden in Form von Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Beeinträchtigung der Konzentrationsfähigkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen führen. Auch hier kann durch fettarme, gesunde Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr Besserung erreicht werden.

Warnzeichen bei Sonnenstich und Hitzschlag

Die hohen Temperaturen und direkte Sonneneinstrahlung kann nicht nur unangenehm sein, sondern auch zu gesundheitlichen Problemen führen. „Typische Anzeichen für einen Sonnenstich sind starke Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Nackensteifigkeit und ein geröteter, heißer Kopf“, klärt Ott auf. Bei den ersten Anzeichen sollten betroffene aus der Sonne gehen und sich abkühlen.

„Vorbeugung ist für alle gesundheitlichen Probleme an heißen Tagen das Entscheidende.“
Hans-Jürgen Ott, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin am Klinikum Hochrhein

Bei einem Hitzschlag steigt die Körpertemperatur auf über 40 Grad an. Die Warnzeichen beschreibt der Mediziner so: „Betroffene haben eine gerötete, trockene und heiße Haut, besonders im Gesicht, und einen erhöhten, meist schwachen Puls. Weitere häufige Zeichen sind Bewusstseinseintrübungen, Erbrechen, Krämpfe und Kopfschmerzen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Es droht außerdem ein Kreislaufzusammenbruch, Gehirn und andere Organe können geschädigt werden. „Noch bevor der Notarzt eintrifft, sollten Anwesende die Betroffenen sofort an einen kühlen Ort bringen, sie flach mit erhöhten Beinen hinlegen und möglichst gut kühlen“, etwa durch kaltnasse Handtücher, rät Ott.