„Zum Jahresende gibt es auf unserem Arbeitsmarkt keine bösen Überraschungen. Zwar stieg die Arbeitslosigkeit etwas an, aber das ist für einen Dezember nicht ungewöhnlich und auf saisonale Effekte zurückzuführen“, erklärt Horst Eckert, Leiter der Lörracher Arbeitsagentur, zuständig für die Landkreise Lörrach und Waldshut. Spannend würden aus seiner Sicht die Arbeitslosenzahlen im Januar sein. „Die Schließung des Einzelhandels ab dem 16.12. erfolgte nach dem Stichtag für die Dezemberstatistik. Die Auswirkungen dürften sich somit erst im nächsten Monat bemerkbar machen“, so Eckert.
Ein Blick auf die Entwicklungen im Dezember 2020:
Arbeitslosenquote auf dem Niveau der Wirtschaftskrise 2009
Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Lörrach ist gegenüber dem November um 0,1 Prozentpunkte gestiegen und liegt bei 4,5 Prozent. Vor der Corona-Krise lag die Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent. Das Land Baden-Württemberg weist eine Quote von 4,2 Prozent aus.
Arbeitslosigkeit nimmt im Kreis Waldshut zu
Im Dezember wurden in den Landkreisen Lörrach und Waldshut 10.077 Arbeitslose gezählt. Im Landkreis Lörrach ging die Arbeitslosigkeit um 7 zurück. Im Landkreis Waldshut nahm die Zahl der Arbeitslosen hingegen um 134 zu und liegt nun bei 4,1 Prozent (November: 4,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Kreis Lörrach liegt im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 4,7 Prozent.
Hohe Dynamik
Im Vergleich zum Vorjahr nehmen mehr Personen eine Beschäftigung auf
Im Dezember meldeten sich 1.893 Personen neu oder erneut arbeitslos. Davon kamen 911 Personen direkt aus Beschäftigung und damit nur 7 mehr als im Dezember 2019. Gleichzeitig beendeten 1.791 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Davon nahmen 690 Personen eine Arbeit auf und damit 113 mehr als im letzten Jahr.
Nachfrage nach Arbeitskräften nimmt leicht ab
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Lörrach waren im Dezember 2.402 Stellenangebote registriert. Im Berichtsmonat wurden 654 neue Arbeitsstellen gemeldet und damit 9 Prozent weniger als im November.
Auswirkungen der Pandemie
Zum 30. Juni waren über 2000 Menschen weniger in Beschäftigung. Die direkten Auswirkungen der Pandemie zeigen sich damit in den aktuellen Daten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Im Vergleich zum 31. März ging der Zahl der Menschen in Beschäftigung um 2.166 (-1,6 Prozent) zurück.
Wie geht es 2021 weiter?
Ein Ausblick für 2021 sei schwierig und abhängig vom weiteren Pandemiegeschehen, dennoch blickt Eckert zuversichtlich auf die nächsten Monate: „Anhand der Entwicklung der letzten Monate bin ich guter Dinge, dass sich auch der aktuelle Lockdown mit dem bewährten Instrument Kurzarbeit abfedern lässt. Unsere Unternehmen halten an ihrer wichtigsten Ressource Personal fest, es wird nicht im großen Stil entlassen und wir sehen derzeit auch keine Insolvenzwelle auf uns zu rollen.“