Mehr als nur üble Scherze sahen Polizei und Schulleitung im Verhalten dreier Schüler aus einer Gemeinde im östlichen Kreisgebiet, die vor 25 Jahren mit ihren Handys Lehrer, Eltern und Mitschüler über Tage hinweg mit Fake-Anrufen terrorisierten. Für ihren Unfug wurden die 15 Jahre alten Burschen Ende Juni 1999 schließlich mit der Polizei konfrontiert.

Taxi sollte Lehrer während Matheprüfung abholen

Mit dem Handy hatten die Hauptschüler vor Beginn einer Matheprüfung eine Taxizentrale angerufen und für den Aufsicht führenden Lehrer ein Taxi bestellt. Der war nicht amüsiert, als der Wagen vor der Tür stand. Er ersparte der Klasse nicht, die Matheaufgaben wegen der verlorenen Zeit schneller lösen zu müssen. Die Art der Störung war nach Schilderung des Rektors kein Einzelfall, kam es in der Vergangenheit doch immer wieder zu solchen Anrufen. In allen Fällen fuhr das Taxi leer weg.

Rektor erstattet Anzeige bei Polizei

Bei einer weiteren Spielart des Telefonterrors durch das Trio wurden Eltern zur Schule diktiert, weil angeblich die Versetzung ihrer Kinder gefährdet war und sie den Rektor aufsuchen sollten. Kein Leugnen mehr gab es dann für die Übeltäter an diesem Tag Ende Juni, als dem Rektor schließlich der Kragen platzte und die Sache bei der Polizei anzeigte.

Dann machen die Drei reinen Tisch

Unter den Augen der Gesetzeshüter bezahlten die drei Schüler zunächst das bestellte Taxi und machten dann reuevoll reinen Tisch. Der Rektor zog Konsequenzen und verfügte für Schüler ein absolutes Handyverbot während der Schulzeit. Sollte dennoch ein Rufton zu hören sein, so werde das Schüler-Handy weggeschlossen. Wenig Verständnis zeigte die Polizei, dass die Eltern ihren Sprösslingen eigene Handys erlaubten. Dies umso mehr, als bekannt war, dass die finanzielle Decke der drei Familien als äußerst dünn galt.

Polizei und Schule bleiben gnädig

Obwohl das Verhalten der drei Schüler als grober Unfug zählte und Bußgelder fällig gewesen wären, entschieden sich Schule und Polizei lediglich für einen mündlichen Verweis. Wohl in der Hoffnung, allein mit dieser erzieherischen Maßnahme weitere beklagenswerte Umtriebe der Handy-närrischen Jugendlichen verhindern zu können.

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