Das Projekt „Wohnen im Alter“ ist seit langem die größte Einzelinvestition der Gemeinde Küssaberg. Seit gut zwei Jahren arbeiten Vertreter der Bürgergemeinschaft Küssaberg e.V. und der Verwaltung an den Plänen für die drei Angebotsrichtungen „unter einem Dach“. Nun soll, wenn die Vorarbeiten gut verlaufen, im Juni der Spatenstich erfolgen.
Pflegestufe ist kein Hindernis
Dann entsteht bis 2021 auf dem Areal im Trottenweg in Kadelburg ein Wohnhaus, in dem zum einen im Erdgeschoss eine selbstversorgende Senioren-Wohngruppe mit insgesamt zwölf Plätzen gegründet wird. Eine Pflegestufe soll kein Hinderungsgrund sein, Mitglied der Wohngemeinschaft zu werden.
Weiter sind im zweiten Stock des Hauses acht barrierefrei nutzbare Wohnungen geplant. Die Wohnungen, sowie die Zimmer der Wohngemeinschaft sind ausschließlich zur Vermietung vorgesehen.
Separates Haus als Treffpunkt
Abgerundet wird das Angebot durch einen öffentlichen Teil in einem separaten Haus, der als Treffpunkt für die Bewohner des Wohnprojektes, sowie für alle anderen Senioren in Küssaberg genutzt werden soll.
Inhaber ist die Gemeinde Küssaberg – und will es auch bleiben, so Bürgermeister Manfred Weber. „Aus dem Programm Soziale Integration im Quartier hat die Gemeinde aktuell einen Zuschuss in Höhe von 217 000 Euro zugesagt bekommen, der für den Bau des öffentlichen Teils, dem zentralen Treffpunkt für die Senioren, zweckgebunden ist“, so der Rathaus-Chef. Er informierte in der jüngsten Gemeinderatsitzung über den Stand der Dinge.

Durch die Zusage konnte nun auch mit den Ausschreibungen und ersten Auftragsvergaben begonnen werden. Gleich zu Beginn stand die Beschaffung einer Aufzugsanlage an, da, so informierte der beauftragte Architekt Peter Schanz aus Hohentengen, jedes Unternehmen eigene Abmessungen und Vorgaben für den Einbau eines Fahrstuhls habe. Einstimmig entschied sich das Gremium für die Auftragsvergabe in Höhe von 33 513,06 Euro an die Firma Otis GmbH & Co KG. Weiter soll ein Vollwartungsvertrag inklusive Bereitschaft und Tüv-Prüfung für jährlich 2796 Euro abgeschlossen werden.

Nicht ganz so einig waren sich die Ratsmitglieder bei der Wahl des Bodenbelages für die Wohnungen: Nach eingehender Beratung beschloss der Gemeinderat mit zehn Ja-Stimmen, die Wohnungen mit Parkettboden, anstatt Linoleum auszustatten. Die Mehrkosten für den Parkettboden in den Mietwohnungen liegen bei insgesamt 12 000 Euro.
Das Projekt
Aktuell ist das Projekt "Wohnen im Alter" mit 4,2 Millionen Euro budgetiert. Bisher gab es vom Land einen Zuschuss in Höhe von 100 000 Euro und über 30 000 zweckgebunden für die Wohngemeinschaft. Die nun zugesagten 217 000 Euro sind einzig für die öffentlichen Gemeinschaftsräume zu verwenden. Hier sollen unter anderem Kurs- und Sportangebote für Senioren stattfinden. Gut 10 000 Euro wurden bisher aus privaten Haushalten und Vereinskassen für das Bauvorhaben gespendet.