Seit Wiederöffnung der Grenze nach der Corona-Einreisesperre gibt es wiederholt Beschwerden darüber, dass Schweizer Kunden sich in Ladengeschäften teilweise nicht an die Maskenpflicht halten. Der Lauchringer Bürgermeister Thomas Schäuble hat in einem Rundbrief an den örtlichen Handel die Vorschriften zum Infektionsschutz thematisiert. Über das Schreiben, das ein großes Medienecho ausgelöst hat, sprechen Thomas Schäuble und die Vorsitzende des Handels- und Gewerbekreises, Stephanie Lovisi.

Herr Schäuble, in einem Rundbrief haben Sie die Einzelhändler von Lauchringen an die Masken-Pflicht zum Corona-Infektionsschutz erinnert und die Durchsetzung der Regel in den Geschäften angemahnt. Was war Anlass zu diesem Schreiben?

Thomas Schäuble: Bei der Gemeinde gingen seit mehreren Wochen Beschwerden ein, dass die bestehende Maskenpflicht nicht eingehalten werde und sie auch von einigen Händlern beziehungsweise von deren Personal nicht angemahnt werde. Gehen solche Hinweise bei uns ein, ist es unsere Pflicht, dass wir dem von Behördenseite nachgehen. Ich möchte gerne daran erinnern, dass diese Maskenpflicht aus Gründen des Infektionsschutzes erlassen wurde. Es ist unsere Aufgabe als Ortspolizeibehörde, bei einem Fehlverhalten entsprechend zu reagieren. Wir stehen hier in der Verantwortung, vor dem Hintergrund des Gesundheitsschutz aller, dass die erlassenen Maßnahmen auch von allen eingehalten werden. Von Landesseite wird immer wieder betont, dass wenn die Disziplin bei der Einhaltung der bestehenden Abstands- und Hygieneregeln nachlässt und Vorgaben vielleicht nicht mehr ganz so strikt befolgt werden, dann bestehe die Gefahr, dass vieles zurückgedreht werden muss, was bereits gelockert werden konnte. Es liegt deshalb bei uns allen und natürlich insbesondere auch bei jedem einzelnen durch das Tragen einer Alltagsmaske andere zu schützen.

Stephanie Lovisi: Wir können uns dem Schreiben der Gemeindeverwaltung nur voll und ganz anschließen und sind völlig einig darüber, dass der Gesundheitsschutz für die Bevölkerung und die auswärtigen Besucher in Lauchringen über allem steht. Daher haben wir das Schreiben auch direkt an alle Mitgliedsfirmen zur Information weitergeleitet. Wir möchten alles dafür tun, dass die Infektionsrate weiterhin so niedrig wie möglich bleibt, damit es zu weiteren Lockerungen langfristig kommen kann.

Welche Reaktionen haben Sie erhalten?

Thomas Schäuble: Die Reaktionen waren fast ausschließlich zustimmend. Viele haben von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen berichtet und sich für unser Engagement in der Sache bei uns bedankt. Unser Anliegen war jedoch nicht, Kunden zu vergraulen oder Einzelhändler zu verärgern, sondern die Aufforderung, sich an die geltenden Regeln zu halten, um so die Kunden und das Personal zu schützen und eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.

Stephanie Lovisi: Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass alle Mitgliedsbetriebe große Anstrengungen unternommen haben, die Erfordernisse zu erfüllen. Laut unseren Informationen aus den Mitgliedsbetrieben trägt eine weit überwiegende Zahl von Kunden die Maske und bemüht sich sehr um Einhaltung der Regeln. Im Alltag kommt es natürlich zu Situationen, in denen Kunden die Notwendigkeit hinterfragen. Wir haben uns darauf verständigt, unseren Mitgliedsbetrieben Argumente an die Hand zu geben, die dann auch in schwierigen Fällen zur Überzeugung führen sollten. Kein Händler hat Interesse daran, dass es zu einem zweiten Shutdown kommt, somit herrscht hier absoluter Konsens zwischen Verwaltung und Handel, dass die Vorgehensweise alternativlos ist.

Haben Sie den Eindruck, dass sich die Akzeptanz der Maskenpflicht inzwischen verbessert hat?

Thomas Schäuble: Das kann ich aufgrund der Kürze der Zeit noch nicht beurteilen. Unser Schreiben an die Einzelhändler wurde erst vor wenigen Tagen zugestellt. Wir hoffen natürlich, dass dieses Thema, das überraschender Weise auch so breite mediale Aufmerksamkeit gewonnen hat, nun mehr ins Bewusstsein rückt und viele Menschen bereit sind durch das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes andere zu schützen.

Stephanie Lovisi: Wir können nicht bestätigten, dass die Akzeptanz je schlecht war. Allen Beteiligten ist die Notwendigkeit bewusst. Die meisten Menschen wünschen sich ein Ende der Pandemie, daher sind auch sie darum bemüht, etwas dazu beizutragen. Es ist an uns allen, die Kunden von der Notwendigkeit zu überzeugen, so dass dann hoffentlich bald auch mal wieder tolle Veranstaltungen in Lauchringen möglichen sein können.

Fragen: Roland Gerard