35 Jahre lang prägte der Koloss das Bild des Lauchringer Schwimmbads. Die Riesenrutsche war das Symbol der beliebten Freizeiteinrichtung. Jetzt ist sie weg. Nicht für immer. Eine neue, längere Rutsche steht bald. Arbeiter bereiten zurzeit alles für die Montage vor, während unklar ist, wie lange der Start in die Badesaison wegen des Coronavirus verschoben werden muss. Wie eine Schlange wand sich die Rutschbahn aus mehr als sechs Metern nach unten ins Nichtschwimmerbecken. Nach 64 Metern tauchten die Badegäste ins Wasser ein. Als die Rutsche 1984 gebaut worden war, galt sie in der Region schon als Sensation. 35 Jahre lang tat sie ihren Dienst, bis der Gemeinderat entschied, eine neue Rutsche anzuschaffen. Sie soll die Attraktivität des Freibads steigern. 320.000 Euro investiert die Gemeinde.

Um den Jahreswechsel begannen Arbeiter damit, die alte Rutsche abzubauen. Bald war alles demontiert, die Teile fein säuberlich abgelegt. Sie liegen heute auf dem Parkplatz beim Schwimmbad. Die Rutsche sollte nach Pakistan verschifft werden (wir berichteten). Allerdings hat das Coronavirus die Verschiffung verzögert.

Im Moment stören die Bauteile dort nicht, weil das Bad noch nicht geöffnet werden kann. Bei der Montage der neuen Rutsche liege man ohnehin zwei bis zweieinhalb Wochen hinter dem Zeitplan, erklärt Dominik Weißenberger vom Bauamt. „Es war nicht einfach, einen Statiker zu finden, er muss die Freigabe für den Rutschenbauer erteilen.“

Die Gruben für die Fundamente sind ausgehoben. Die Sockel sollen in der nächsten Wochen gegossen werden. Ende des Monats kommen laut Weißenberger die Stahlteile für die neue Rutsche, die Montage beginnt in den beiden folgenden Wochen. „Die Kunststoffteile sollen pünktlich kommen“, sagt Weißenberger. Ein Rutschenbauer aus der Schweiz hat den Auftrag für die neue Konstruktion. Die Monteure dürften mit Sondergenehmigung über die Grenze.

Die neue Rutsche ist 78 Meter lang, die Badegäste stürzen sich aus 9,70 Meter Höhe ins Vergnügen. Eine Ampel zeigt an, wann der Nächste losrutschen darf. Anders als die alte hat die neue Rutsche ein eigenes Auslaufbecken.

„Die neue Rutsche bringt sicher wieder einige Badegäste“, sagt Rechnungsamtsleiter Franz Tröndle. Vielmehr macht er sich Gedanken darüber, wie sich der verspätete Start in die Badesaison auf die Finanzen auswirkt. Bürgermeister Thomas Schäuble hofft, dass das Freibad Anfang Juni öffnen kann. Tröndle: „Dann würde sich der Verlust noch in Grenzen halten.“ 190.000 Euro Einnahmen hat er im Haushalt kalkuliert. Öffnet das Bad später als im Juni, geht Tröndle von halbierten Einnahmen aus. Juni und Juli seien die stärksten Monate.