Laufenburg – Der beim Laufenpark geplante Bau- und Gartenmarkt wird die am Hochrhein bestehenden Einzelhandelsstrukturen nicht beeinträchtigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Stadt Laufenburg in Auftrag gegebene Auswirkungsanalyse der BBE Handelsberatung Köln. In seiner Sitzung am Montag machte sich der Gemeinderat Laufenburg das Ergebnis der Analyse zu eigen und wies die von den Nachbarkommunen Albbruck, Bad Säckingen und Waldshut-Tiengen sowie der Albbrucker Baustoffhandlung Eckert geäußerten Einwendungen gegen einen Markt mit 7500 Quadratmeter Nutzfläche zurück.
Der von der JeLau Projektentwicklungsgesellschaft auf dem ehemaligen Dampfsägeareal geplante Obi-Bau- und Gartenmarkt umfasst 2200 Quadratmeter mehr Nutzfläche, als der geltende Bebauungsplan Laufenpark-Ost erlaubt. Bei Enthaltung der Stadträte Gabi Schäuble (FW) und Malte Thomas (Grüne) beschloss der Gemeinderat dessen Änderung. Bei der vergrößerten Nutzfläche sollen nun maximal 5500 Quadratmeter auf den Bau- und maximal 2500 Quadratmeter auf den Gartenmarkt entfallen dürfen.
Der Entwurf des geänderten Bebauungsplans soll nun so schnell wie möglich nochmals offengelegt werden, wobei erneut Bedenken und Anregungen vorgebracht werden können. Wahrscheinlich Ende Januar werde die Stadtverwaltung Klarheit haben, welchen Bedenken und Anregungen fortbestünden, sagte Bürgermeister Ulrich Krieger. "Dann können wir auch besser abschätzen, wie lange das Verfahren noch dauert."
Die wegen möglicher negativer Auswirkungen eines weiteren Baumarkts auf die bestehenden Handelsstrukturen geäußerten Bedenken laufen nach Auffassung von Stadtplaner Till O. Fleischer, der für die Stadt den Bebauungsplan erarbeitet, ins Leere. Unter Verweis auf die 44-seitige Auswirkungsanalyse erklärte er: "Weder wird gegen das Kongruenzgebot verstoßen, noch wird ein Mitbewerber in seiner Existenz gefährdet."
Neben den drei Nachbargemeinden und weiteren Trägern öffentlicher Belange hatten während der Offenlage der Pläne vom 14. März bis 5. April auch eine ganze Reihe von Privatleuten Bedenken und Anregungen vorgetragen. Darunter waren auch zwei Mitglieder des Laufenburger Gemeinderats, Maria-Theresia Rist (CDU) und der Luttinger Ortsvorsteher Bernhard Gerteis (FW). Dieser beanstandete unter anderem, wie übrigens auch ein benachbarter Gastronom, die vorgesehene Zahl von 232 Stellplätzen als zu gering. Auch Stadtrat Manfred Ebner (FW) vertrat in der Aussprache diese Auffassung.
"Es wird entweder ein Parkdeck oder eine Tiefgarage auf einer Teilfläche geben", eröffnete Fleischer dem Gemeinderat neuere Überlegungen des Bauherren. Diese zusätzlichen Parkmöglichkeiten sollten zur benachbarten Spielothek hin geschaffen werden. Der Mittelwert der baurechtlich erforderlichen Stellplätze betrage 309, wobei wegen der nahen Bahn- und Bushalts eine Minderung um 20 Prozent möglich sei. Dies kommentierte Stadtrat Jürgen Weber (Grüne) mit der Bemerkung: "Erfahrungsgemäß kommen mit dem öffentlichen Verkehr nicht sehr viele Kunden in den Baumarkt."
Auch die Zu- und Abfahrtssituation wurde bei der Offenlage und in der Sitzung hinterfragt. Kunden und Anlieferer sollen den Markt sowohl über den Zollkreisel wie über die Heinrich-Brockmann-Straße erreichen. Letztere erschließe bereits jetzt Teile des Industriegebiets Ost, erklärte Fleischer. Zu den häufigen Verkehrsstaus am Zollkreisel erklärte Bürgermeister Krieger, diese seien kein durch den Baumarkt verursachtes Problem.
Sorgen machen sich vor allem Nachbarn südlich des Plangebiets wegen der möglichen Lärmemmissionen. Hierzu gab die JeLau Projektentwicklungsgesellschaft ein Gutachten in Auftrag, dass zu dem Ergebnis kommt, dass die Richtwerte für kurzzeitige Spitzenpegel eingehalten würden.