Auf spektakuläre Weise rettete ein Landwirt aus dem Schweizer Laufenburg ein Kalb vor dem Ertrinken im Rhein. Die Geschichte ereignete sich bereits vor sechs Wochen. Unsere Leserin Barbara Rueb hat sie erfahren und überprüft.
Hier ist ihr Bericht: Am Donnerstagabend der ersten Maiwoche erreicht eine polnische Spedition den Sennhof beim Schwimmbad in Laufenburg/CH. Dort werden neun Kühe, neun Kälber und ein Stier ausgeladen. Die Angus-Rinder stammen aus Norddeutschland und bleiben beim Bauer André Brutschi für acht Wochen in Quarantäne.
Beim Ausladen ist ein Kalb mit schwarzem Fell ausgebüxt und durch die Pferdestallung durchgerannt, über die Böschung zum Rheinufer. Die Frauen vom Hof sollten das Jungtier einfangen, welches aber vor schrecken in den Rhein sprang und abwärts schwamm. Der Bauer rannte bis zur Pontonierstelle und der Zufall, im Ponton saßen zwei Männer, die zum Training parat waren. Der Bauer sprang auf und sie ruderten dem Jungtier nach und holten es unterhalb der Rheinbrücke ein.
André Brutschi warf das Lasso und schon beim zweiten Wurf hatte er das Kalb am Seil. Der Ponton schwankte und warf die Männer schier ins Wasser. Sie ruderten bis zur Badstiefe, gegenüber des deutschen Westbahnhofs, und zogen dort das circa 120 Kilogramm schwere Tier an Land. André Brutschi lief dann mit ihm durch die Altstadt zum Hof zurück. Alle waren überrascht, wie gut so ein Kalb schwimmen kann. Nun grast das gerettete Tier wieder unversehrt auf der Wiese beim Bauernhof. Beobachtet wurde der Rheinsprung vom Ehepaar Muffler von der Bäckerei in Laufenburg/D, das zuerst dachte, es wäre ein großer Hund.