Laufenburg – In Laufenburg ist Adolf Rueb (1881 bis 1963) unvergessen. An den letzten Salmenfischer der Stadt und einen ihrer ersten Narronen erinnern ein am Altbau der Hans-Thoma-Schule angebrachtes Relief, eine Straße auf dem Rappenstein und ein noch heute während der Fasnacht gern gebrauchter Narrenspruch: „Lustig isch de Götti Rueb, wenn er Samba danze duet.“ Nun gibt es ein weiteres Denkmal für das Laufenburger Original, dieses Mal eines aus Papier. Stadtarchivar Martin Blümcke hat das Ergebnis seiner Forschungen über den Onkel seiner Ehefrau Barbara Rueb im Selbstverlag als Broschüre herausgebracht. Die biographische Studie zeigt einen „Götti“, wie ihn bisher nur der engste Familienkreis kannte. Über die Person Adolf Rueb hinaus ist sie ein aufschlussreicher Beitrag über die in Laufenburg lange so wichtige Salmfischerei.
Das kleine Werk lässt über den „Götti“ keine Frage offen – bis auf die eine: Wie Adolf Rueb zu seinem noch heute in Laufenburg fast jedermann geläufigen Übernamen kam. Der so Bezeichnete selbst ließ sich übrigens nicht von jedem Fremden gerne als Patenonkel ansprechen. „‘Ich heiße Adolf Rueb‘“, zitiert Blümcke seine kühle Reaktion auf den Gebrauch der familiären Bezeichnung durch Außenstehende.
Beeindruckend sind die historischen Fotografien zur Laufenburger Salmfischerei, die Blümcke zum Teil erstmals veröffentlicht, viele davon im ganzseitigen Format. Sie halten ein Handwerk und eine Landschaft fest, die 1914 mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks für immer verlorengegangen ist: die Fischerfamilie Rueb auf ihrer Salmwaage unterhalb des mittleren Pfeilers der Rheinbrücke; die noch nicht überstaute Felsformation des Laufen vor der Stadtkulisse; Fanganlagen vor der heutigen Codman-Anlage; Adolf Rueb im Weidling beim Fischen während der Bauarbeiten für das Kraftwerk.
Blümcke ergänzt seinen eigenen Aufsatz durch zwei immer noch äußerst lesenswerte ältere Texte über Adolf Rueb: Einen am 4. Februar 1956 zu dessen 75. Geburtstag in unserer Zeitung erschienenen Beitrag vom Professor Adolf Döbele: „Der letzte Salmenfischer von Laufenburg“; und einen 1961 in der „Schweizer Fischer Zeit“ erschienenen Artikel unbekannter Hand: „Als der Lachs noch stieg...“
Die Broschüre: Martin Blümcke: „Adolf ‚Götti‘ Rueb – der letzte Laufenburger Salmenfischer, Narro Musiker und Original“. 34 Seiten. Für 8 Euro erhältlich beim Tourismus- und Kulturamt Laufenburg und bei Raumausstattung Barbara Rueb.