Die Deutsche Post kann auch mehr als sechs Monate nach der Schließung ihrer Partnerfiliale in Laufenburg noch keinen Termin für die Eröffnung einer neuen Agentur oder Filiale nennen. Der gegenüber der Stadt kommunizierte Termin kann nicht eingehalten werden. „Die Post hat sich dafür bei mir entschuldigt, dass nicht wie schriftlich zugesagt am 11. November im Laufenpark eine provisorische Post in einem Container eröffnet wird“, so Laufenburgs Bürgermeister Ulrich Krieger gegenüber dem SÜDKURIER.

Die Deutsche Post hat versäumt, den Bürgermeister zu informieren

Aufgrund der ihm von der Deutschen Post am 21. Oktober genannten Informationen hatte Krieger am Montag, 4. November, den Gemeinderat über die vermeintliche Öffnung einer in einem Container untergebrachten provisorischen Postfiliale am 11. November informiert. „In einem Telefonat am 7. November hat mir die Post dann bestätigt, dass sie es versäumt habe, mir die aktuelle Entwicklung mitzuteilen“, sagt Krieger nun.

Krieger hält eine Schalterzeit von nur drei Stunden für nicht ausreichend

Die Post habe ihm bestätigt, dass die Containerlösung auf dem Parkplatz des E-Centers im Laufenpark „auf jeden Fall klappen werde“, erklärt der Bürgermeister. Im Gespräch mit dem regionalen Politikbeauftragten der Post, Martin Fichtner, habe er nochmals mit Nachdruck auf längere Öffnungszeiten und eine generelle Öffnung am Samstag gedrängt, ergänzt er. Die Post will ihre provisorische Filiale nur montags bis freitags von 14.30 bis 17.30 Uhr öffnen.

Das waren noch Zeiten: Ina Riemke (links) und Uschi Weisser betreuen 2009 in der Vorweihnachtszeit Kunden in der damals noch von der ...
Das waren noch Zeiten: Ina Riemke (links) und Uschi Weisser betreuen 2009 in der Vorweihnachtszeit Kunden in der damals noch von der Stadt betriebenen Postagentur. | Bild: Charlotte Fröse

Gerade vor dem Hintergrund des bevorstehenden Weihnachtsgeschäftes sei dringend eine Verlängerung dieser Zeiten notwendig, betont Krieger. „Da der Verantwortliche bei der Post keinen Termin für die Eröffnung der Filiale nennen konnte, habe ich klar und deutlich gesagt, dass es jetzt zügig funktionieren muss!“

Gewerbeverein Laufenburg spricht von einer „Lachplatte“

Für Dietmar Fink, Vorsitzender der Gewerbeverbandes Laufenburg, ist die aktuelle Entwicklung „eine Lachplatte“. „Die Post weiß seit langem, dass sich die Situation am Hochrhein immer weiter verschlechtert. Da reicht es nicht, zusätzliche Automaten aufzustellen. Dort kann ich zwar Briefmarken kaufen, aber kein Einschreiben mit Rückschein aufgeben. Außerdem fehlt dort die Beratung.“

Für die angebotene Provision will keiner eine Filiale eröffnen

Für Fink ist die aktuelle Situation nicht nachvollziehbar: Die 9000 Einwohner Laufenburgs erhalten viele Dienstleistungen, zu deren wohnortnaher Erbringung die Post gesetzlich verpflichtet ist, in der eigenen Stadt nicht mehr. „Wenn wir alle nach Murg fahren müssen, ist das ein Irrsinn. Es kann auch kein Argument sein, dass sich für die Post eine Filiale im Eigenbetriebe nicht lohne – ich weiß von zwei Gewerbetreibenden in Laufenburg, die mit der Post über die Eröffnung einer Partnerfiliale verhandelt haben. Sie haben jedoch abgesagt, da die gebotene Provision nicht einmal dafür gereicht hätte, eine zusätzliche Kraft einzustellen“, erklärt er.

Zwar steht im Maxx-Gesundheitszentrum im Laufenpark seit dem 1. Oktober eine Paketstation zur Verfügung. Doch ist diese ausschließlich für die Annahme und Abgabe von Pakten verantwortlich. „Es sind alle sehr dankbar dafür, dass wir die Paketstation betreiben und es läuft auch sehr gut. Doch für Briefmarken, Briefe, Einschreiben oder eine Beratung sind wir nicht zuständig“, erklärt Maxx-Mitarbeiterin Andrea Kaiser.

Deutsche Post: „Die Kunden müssen sich keine Sorgen machen“

Martin Fichtner, Politikbeauftragter der Deutschen Post, bedauert die Verzögerung beim Aufstellen des Container. Er erklärt, die Post „befinde sich nun in enger Abstimmung mit allen beteiligten Akteuren“.

Auf Anfrage des SÜDKURIER erklärte Yasmin Derflinger, Pressesprecherin der Deutschen Post, zu einem möglichen Eröffnungstermin für die Postfiliale im Laufenpark: „Bei der geplanten Lösung für Laufenburg handelt es sich um eine Interimsfiliale. Es tut mir sehr leid, dass wir keine genauere Aussage hierzu treffen zu können. Die Kunden müssen sich jedoch keine Sorgen machen, wir werden sicher eine Lösung für Laufenburg zur Verfügung stellen.“