Zum Jahreswechsel haben wir die Bürgermeister im westlichen Landkreis Waldshut wieder um die Beantwortung von acht teils persönlichen, teils die Gemeinde betreffenden Fragen gebeten. Hier veröffentlichen wir die Antworten des Laufenburger Bürgermeisters Ulrich Krieger.
Was hat Sie vergangenes Jahr beruflich oder persönlich besonders gefreut?
Es gab 2022 immer wieder Momente, über die ich mich gefreut habe, zum Beispiel, wenn sich jemand bedankt hat, dem ich helfen konnte. Selbstverständlich ist es immer auch schön, wenn man größere Projekte erfolgreich abschließen kann. Und hier haben wir 2022 mit der Eröffnung der Laufenburger Acht, dem Abschluss der Sanierung der Hans-Thoma-Schule und auch der Inbetriebnahme des Kindergartens Eulennest einige schöne Anlässe gehabt.
Gab es etwas besonders Unerfreuliches?
Ja, es gibt nicht nur schöne Nachrichten. Besonders ärgerlich fand ich die Tatsache, dass die längst angekündigte Fortsetzung des Förderprogramms für den Ganztagsschulausbau vom Land immer noch nicht veröffentlicht wurde. Wir haben deshalb die Bauarbeiten für die Mensa an der Hebelschule nicht wie geplant fortsetzen können. Selbstverständlich war auch die Kündigung der Bauverträge mit der ausführenden Baufirma für den Breitbandausbau der Ortsnetze in Rotzel und Hochsal nicht erfreulich, aber notwendig.
Welches ist das wichtigste Projekt, das vergangenes Jahr in Ihrer Gemeinde verwirklicht wurde?
Der Abschluss der Sanierung der Hans-Thoma-Schule.
Was ist die wichtigste Sache, die auf Ihrem Schreibtisch liegenblieb?
Über all die Jahre habe ich gelernt, dass eine Stadt nie fertig ist. Und so sieht es auch auf dem Schreibtisch aus. Es gibt immer etwas, was noch erledigt werden muss und es gibt immer noch jemanden, der auf eine Rückmeldung wartet.
Warum könnte 2023 ein besseres Jahr für Ihre Gemeinde werden als 2022?
Wir werden auch 2023 weitere Fortschritte beim Breitbandausbau haben und wichtige Infrastrukturprojekte wie die Sanierung der Turnhalle in Rhina abschließen. Damit verbessert sich die Lebensqualität vor Ort weiter.
Was wünschen Sie sich 2023 persönlich?
Gesundheit.
Bundeskanzler Olaf Scholz besucht Ihre Gemeinde. Sie haben die Möglichkeit, zu einem persönlichen Gespräch mit ihm. Was sagen Sie ihm?
Ich würde ihm anhand von konkreten Beispielen zeigen, wie stark die Bürokratie in den letzten Jahren zugenommen hat und ihn bitten, dafür zu sorgen, dass der Staat wieder schlanker und damit auch handlungsfähiger wird. Der Staat sollte sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren, diese aber richtig machen. Dazu gehört auch eine verlässliche Finanzierung vieler Aufgaben. Aktuell ist es eher so, dass viel angekündigt wird, die Umsetzung dann aber mangels Ressourcen nicht oder nur verzögert klappt. Die Finanzierung ist oftmals auch nicht klar und wird dann nach unten auf die nächste Ebene verlagert. Deshalb würde ich ihn auch bitten, die kommunale Selbstverwaltung ernst zu nehmen und zu stärken. Ebenso würde ich ihn bitten, den ländlichen Raum mehr in den Blick zu nehmen. Wir Menschen im ländlichen Raum haben gleichwertige Lebensverhältnisse verdient. Die Bundesregierung darf hierbei nicht nur große Ankündigungen machen, sie muss dann auch liefern. Es reicht zum Beispiel nicht, eine gute Gesundheitsversorgung zu versprechen. Die Bundesregierung muss dann zum Beispiel auch dafür sorgen, dass spürbar mehr Ärzte ausgebildet werden und diese dann auch auf das Land kommen.
Welche Schlagzeile über sich selbst oder über Ihre Gemeinde würden Sie 2023 gerne lesen?
Eigentlich sind mir Schlagzeilen nicht wichtig. Wichtiger ist das Thema, das dahintersteht. Sollte ich mich dennoch festlegen müssen, dann würde ich gerne lesen: „Laufenburg hat alle Erzieherinnen-Stellen besetzt“.