Bei einer Wiedereröffnung der seit Mai 2015 gesperrten Albtalstraße werden umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen erfolgen müssen. Davon geht Markus Rothmund aus, seit Monatsbeginn neuer Leiter des Kreisforstamts Waldshut. Finanziell profitieren könnte davon die Stadt Laufenburg durch den Verkauf von Ökopunkten.

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Rothmund erklärte am Montag im Gemeinderat Laufenburg, dass für die Wiedereröffnung der Albtalstraße umfangreiche Hangsicherungsmaßnahmen notwendig seien. Dafür müssten im Albtal etwa fünf Hektar Wald gefällt werden. Dieser Eingriff auf Albbrucker Gemarkung werde durch ökologische Maßnahmen an anderer Stelle ausgeglichen werden müssen. Gemeinden, die wie Laufenburg einen großen Kommunalwald besäßen und ein Ökokonto eingerichtet hätten, könnten dadurch unmittelbar ökonomisch profitieren. Es würden „mehrere Millionen Ökopunkte“ benötigt. Bis es so weit sei, gingen aber sicherlich noch einmal drei bis vier Jahre ins Land.

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Rothmund machte seine Ausführungen, als er die Maßnahmen zur Erneuerung der Forsteinrichtung für den Stadtwald Laufenburg vorstellte. Der Forsteinrichtungsplan schreibt für die nächsten zehn Jahre die Ziele der Stadt für ihren Kommunalwald fest. Er soll im Frühjahr 2022 dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Klimastabile Baumarten

Damit der 233 Hektar große Stadtforst auch in Zukunft seinen ökologischen und sozialen Funktionen dienen sowie ökonomisch ein ausgeglichenes Ergebnis vorweisen könne, sei der Aufbau klimastabiler Waldbestände notwendig, so Rothmund. „Wir wollen die Douglasie als Klimaschutzbaum einbringen.“ Bisher seien 34 Prozent aller Bäume im Stadtwald Fichten, 23 Prozent Buchen und neun Prozent Eichen. Vor allem die anfälligen Fichten sollten durch klimaresistente Douglasien ersetzt werden. Diese erzielten aufgrund ihrer Holzqualität einen besseren Preis als Fichten, seien aber auch schwerer zu bearbeiten.

Preis erholt sich

Nachdem er aufgrund des Holzüberangebots bis auf 50 Euro pro Festmeter gefallen war, liege der Frischholzpreis bei einzelnen Kontingenten inzwischen wieder bei mehr als 80 Euro, bei Käferholz zwischen 45 und 50 Euro, sagte Rothmund. Die Nachfrage nach Schnittholz sei vor allem in Nordamerika sehr hoch: „Die Sägewerksbesitzer können gar nicht so schnell sägen.“

Die Aufarbeitung

Etwa 40 bis 50 Prozent des Käferholzes befinde sich noch in den Wäldern, so Rothmund. Trocken- oder Nasslager seien nicht überall verfügbar, auch ein schneller Abtransport sei vergangenes Jahr nicht überall möglich gewesen. Eine Entrindung des gefällten Käferholzes sei schwierig, weil im ganzen Landkreis nur eine Entrindungsmaschine verfügbar sei, außerdem benötigten die Sägebetriebe die Rinde, um sie zu Pellets weiterzuverarbeiten.

Risse in den Jungbäumen

Der Schneebruch des Winters habe zu keinen nennenswerten monetären Ausfällen im Laufenburger Stadtwald geführt, ergänzte Revierförster Manuel Nägele. Besonders Laubholz habe unter dem Bruch gelitten. Es sei allerdings zu großen ökologischen Ausfällen gekommen, denn alle Jungbäume, die von der Schneelast umgedrückt worden seien, wiesen Risse auf. „Alles, was schief dasteht, ist im Prinzip kaputt.“ Die Wald- und Wanderwege seien so gut wie alle wieder offen.