„Wo Tauben sind, da fliegen Tauben zu!“ Übersetzt auf das Müllproblem in Laufenburg heißt das: „Wo Abfall liegt, kommt neuer Abfall hinzu.“ Dies ist deutlich am Parkplatz am Waldfriedhof zu beobachten. Neben Altglas und Altkleidern landen Hausmüll, ein Koffer mit benutzter Wäsche, ein Tisch, ein Fernseher und noch vieles andere vor den Containern.
Wie Petra Naylor, Kreisgeschäftsführerin des DRK Säckingen, das für die Leerung der Altkleider-Container zuständig ist, auf Anfrage erklärte, wird nicht nur illegaler Müll an den Containern abgelegt, sondern auch in die Container geworfen. Hier fallen teilweise bis zu 15 Prozent Müll an, was auf das Jahr gerechnet bis zu einer halben Tonne ausmacht. Für das Umfeld der Container ist das Ordnungsamt Laufenburg verantwortlich, weshalb das DRK dazu keine Angaben machen konnte.

Eine Frau, die zusammen mit ihrem Sohn Flaschen und Gläser vorschriftsmäßig in den Glascontainer warf, erklärte, dass sie dieses wilde Entsorgen schon lange aufregt. Sie nimmt beim Spazierengehen sogar einen Müllsack mit und sammelt unterwegs Müll auf.

Hans-Joachim Müller, Fachleiter Wandern beim Schwarzwaldverein Laufenburg, schreibt dazu: „Es ist furchtbar, kaum ist dort alles aufgeräumt, wird wieder wild Müll, Sperrgut, Keramik, Teppichböden und sogar schon einmal ein Ledersofa, abgestellt. Da der Platz etwas ablegen ist, fühlen sich die Verursacher wohl unbeobachtet.“ Er regte an, ein Schild aufzustellen, so wie es bei den Containern in Waldshut steht, mit dem Hinweis, dass das illegale Ablegen von Müll strafbar ist.
Anderswo ist es sauberer
Die Frage erhebt sich, ob diese Stelle beim Waldfriedhof, für Container tatsächlich dazu einlädt, unbeobachtet anderen Abfall, als in den aufgestellten Containern vorgesehen, zu entsorgen. Um die Glascontainer beim Sportplatz und die Altkleidercontainer beim E-Center sah es zur gleichen Zeit ordentlich aus, da hier offensichtlich mehr Publikumsverkehr herrscht oder regelmäßiger aufgeräumt wird.
Die Zuständigkeiten
Michael Schneider vom Pressedienst des Entsorgungsbetriebs Remondis erklärt zur Frage, wer für das Umfeld der Altglascontainer verantwortlich ist, die von Remondis geleert werden: „Die Reinigung von öffentlichen Plätzen erfolgt nicht durch uns, sondern obliegt der Gemeinde/dem Landkreis Waldshut.“
Beim Recyclinghof in Laufenburg stehen dieselben Container, sodass Altkleider und leere Flaschen abgegeben werden können. Für Elektronikschrott, Schrott und Sperrmüll stehen hier ebenso Container zur Verfügung, sodass diese Abfälle legal abgegeben werden können. Dazu hat Petra Naylor Folgendes geschrieben: „Leider mussten wir im Austausch mit der Stadt Laufenburg feststellen, dass die Bürger immer wieder mit einer gewissen Regelmäßigkeit illegal Müll ablagern – gerne neben Altkleider-Containern – obwohl genügend Möglichkeiten zur Müllentsorgung über die Wertstoff- und Recyclinghöfe der Gemeinden gegeben sind.“
Wir haben sowohl das Ordnungsamt in Laufenburg, das DRK Säckingen und das Landratsamt in Waldshut gefragt: „Wird der illegal abgelagerte Müll untersucht, um Hinweise auf den Verursacher zu erhalten?“ Dazu schreibt das DRK: „Der Müll wird immer untersucht, ob sich etwas finden lässt. Adressen auf Briefkuverts oder Kartons, jedoch ist es auch mit solchen Informationen schwer, jemanden dingfest zu machen. Dieser muss auf frischer Tat ertappt werden, ansonsten hat man hier kaum Chancen.“ Wie die Leiterin des Laufenburger Ordnungsamts, Martina Bögle, mitteilte, wurden in der Vergangenheit bereits Bußgelder verhängt, wenn illegal Müll entsorgt wurde und die Verursacher ermittelt werden konnten.
Mehr Kontrollen
Martina Bögle hat dem DRK Säckingen zugesagt, den Standort Parkplatz Waldfriedhof regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf die Technischen Betriebe zu informieren, um bei der nächsten Müllrunde den Standort anzufahren, um Müll, der neben den Containern liegt, zu entfernen. Besser wäre es allerdings, wenn die Bürger ihre Abfälle ordentlich entsorgen würden.