Das „Neue Schulhaus“ mit den drei mächtigen Walmenaufbauten, einem Spitzgiebel und der Schindelmantelverkleidung in der Landstraßenkurve prägte das Dorfbild von Niederhof bis zu seinem Abriss 1975.
Bereits 1970 waren die Hauptschüler in die neue Grund- und Hauptschule bei der Kirche umgezogen. Die letzten Grundschüler folgten 1974. Mit der neuen Grund- und Hauptschule endet auch die bisherige Form des Volksschulunterrichts in der damals noch selbstständigen Gemeinde Niederhof.

Als das „Neue Schulhaus“ 1922 eingeweiht wurde, hatte es zuvor schon Schulstandorte in der Dorf- und Diegeringerstraße gegeben. Erbaut als Gaststätte 1910 durch Leopold Allgäuer, hatte die Gemeinde Niederhof das Vorverkaufsrecht, als das Gebäude 1919 hoch verschuldet zum Verkauf angeboten wurde.
Im Zuge des Umbaus entstanden drei Schulsäle mit Nebenräumen im Erdgeschoss, eine Kochschule im Keller und zwei Lehrerwohnungen im Obergeschoss. Die Kosten lagen bei 492 656 Mark für Grunderwerb und Umbau, ein Staatszuschuss belief sich auf 49 000 Mark. Glück im Unglück: Im Inflationsjahr 1923 waren die Schulden dann schnell abbezahlt.
Nach häufigem Lehrerwechsel während des Zweiten Weltkriegs war zu Kriegsende in der Schule ein Lazarett untergebracht. Schulleiter Alfred Willmann und Lehrer Ernst Spitznagel stellten nach dem Krieg wieder einen geordneten Schulbetrieb her. Spitznagel übernahm 1956 die Leitung der Schule. Parallel zum wirtschaftlichen Aufschwung in den 60er Jahren wuchs auch die Niederhofer Bevölkerung. Die Schülerzahlen gingen nach oben.

1965 wurde die Hauptschule zudem zur Nachbarschaftsschule für Oberhof und Hänner erklärt, auch die neunte Klasse an den Hauptschulen wurde damals eingeführt. Hinzu kam, dass das Gesundheitsamt den Zustand der Sanitäranlagen im Gebäude bemängelte. Diese befanden sich im Eingangsbereich.

Unter Berücksichtigungen aller Gegebenheiten beschlossen der Gemeinderat Niederhof und Bürgermeister Wilhelm Behringer gleich größer zu bauen. Einen Planungswettbewerb kann Architekt Otto Thoss aus Waldshut für sich entscheiden, und am 12. September 1970 wird neben der Herz-Jesu-Kirche die neue Hauptschule Niederhof mit Turnhalle eingeweiht. Die Schulleitung übernimmt Helmut Eschbach.
Das „Alte Schulhaus“ in der Landstraße wird vom Land Baden-Württemberg erworben und 1975 im Zug des Ausbaus der Landstraße abgerissen.
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