Michael Gottstein

Der Bau der Kindertagesstätte „In der Mühle“ schreitet voran und wird voraussichtlich im September 2020 vollendet sein. Die äußere Gestalt ist schon deutlich erkennbar, und im Inneren fällt sofort das dominierende Baumaterial ins Auge: Das Gebäude besteht fast gänzlich aus Holz, und dies ist auch der Grund, weshalb am Donnertag rund 70 Architekten und Baufachleute aus Südbaden und der Schweiz zu einer Fachtagung nach Murg gekommen waren.

Bürgermeister Adrian Schmidle und Lignotrend-Verkaufsleiter Bertram Keßler begrüßten zahlreiche Gäste zur Fachtagung.
Bürgermeister Adrian Schmidle und Lignotrend-Verkaufsleiter Bertram Keßler begrüßten zahlreiche Gäste zur Fachtagung. | Bild: Michael Gottstein

Eingeladen hatten die Gemeinde und der in Weilheim-Bannholz ansässige Brettsperrholz-Bauelemente-Hersteller Lignotrend in Kooperation mit dem Architekturbüro Preiser (Waldshut) und der Zimmerei Kock und Götte (Weilheim), einem spezialisierten Sechs-Mann-Betrieb, der die Bauausführung übernimmt.

„In Murg wird Ökologie groß geschrieben, und zwar schon lange, bevor Greta nach Amerika segelte“, meinte Bürgermeister Adrian Schmidle in seiner Begrüßungsansprache. In der sechsgruppigen Kindertagesstätte werden 400 Kubikmeter Holz verbaut, das entspricht 360 Tonnen Kohlendioxid.

Ein reiner Holzbau wird die Kindertagesstätte „In der Mühle“.
Ein reiner Holzbau wird die Kindertagesstätte „In der Mühle“. | Bild: Michael Gottstein

Abgesehen von dem Liftschacht besteht das Gebäude inklusive der Decken komplett aus Holz. „Dadurch entsteht eine Wohlfühlatmosphäre für Kinder“, erklärte Lignotrend-Verkaufsleiter Bertram Keßler und wies darauf hin, dass die Fassade aus heimischer Weißtanne mit Vergrauungsglasur besteht.

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Nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit entschied sich die Gemeinde gegen einen konventionellen Bau. Es soll so auch ein Bezug zur Geschichte des Areals hergestellt werden, auf dem sich einst ein Sägewerk befunden hat.

Beispiele für Holzbauelemente der Firma Lignotrend.
Beispiele für Holzbauelemente der Firma Lignotrend. | Bild: Michael Gottstein

Wegen der langgestreckten Grundstücksfläche wählte Architekt Ernesto Preiser eine ungewöhnliche Bauform: Das Gebäude ist zweigeschossig und mit 55 Metern sehr lang und schmal. Eine geradlinige Front wäre monoton und in der von kleinteiliger Bebauung geprägten Umgebung unpassend, daher besteht das Gebäude aus einer Aneinanderreihung von mehreren gegeneinander versetzten, aber im Inneren verbundenen giebelständigen Einzelhäusern mit unregelmäßiger Satteldachlandschaft.