Rheinfelden erhält mit Kristin Schippmann zum zweiten Mal in Folge eine Frau als Bürgermeisterin. Als ständige Vertreterin von Oberbürgermeister Klaus Eberhardt wird die 32-Jährige ab August ihr Amt antreten. Mit 19 gegen zwölf Stimmen konnte sich die parteilose Schippmann gegen ihren einzigen Konkurrenten Johannes Laub durchsetzen.
„Ich wusste, dass ich einen starken Gegenkandidaten haben werde. Aber ich hatte ein Ziel vor Augen und das habe ich bis zum Schluss verfolgt“, sagte Kristin Schippmann nach ihrem Erfolg im Gespräch mit dieser Zeitung. Dass Schippmann von den 31 abgegebenen Stimmen der Gremiumsmitglieder – zu denen auch OB Eberhardt zählte – schon im Vorfeld neun streichen konnte, war abzusehen. Schließlich hatte die CDU mit Johannes Laub einen eigenen Kandidaten ins Rennen geschickt.
Während ihrer Vorstellungsrede hatte Kristin Schippmann betont, dass ihr bewusst sei, dass sie mit dem Bürgermeisteramt einen „24/7-Job“ übernehmen würde. Was das konkret bedeutet? „Zu jeder Zeit ansprechbar zu sein und die Bedürfnisse der Mitarbeiter in der Verwaltung ernst zu nehmen“, erklärte die 32-Jährige im Anschluss der Wahl. In den ersten Monaten ihrer Amtszeit will Schippmann zunächst die nötigen Strukturen aufgleisen. Denn Schippmann findet kein bestelltes Feld vor, wenn sie am 1. August ihr Amt antritt.
Ihre Vorgängerin Diana Stöcker – die erste Bürgermeisterin der Stadt – ließ ihr Amt seit September 2021, da sie in den Bundestag eingezogen war. Schippmann wird das Amt für Familie, Jugend und Senioren, die Kämmerei, das Bürgerheim sowie die Stadtwerke unter sich haben. OB Eberhart: „Ich habe Frau Schippmann als Leiterin der Stadtkämmerei als sehr zuverlässige, verantwortungsvolle Führungsperson wahrgenommen, die auch in der Zeit einer sehr schwierigen Finanzlage der Stadt umsichtig die Aufgaben in ihrem Verantwortungsbereich übernommen hat.
Es ist ihr trotz dieser nicht einfachen Rahmenbedingungen gelungen, innerhalb kürzester Zeit das Vertrauen in der Mitarbeiter und im Gemeinderat zu gewinnen. Und Sie brennt für Rheinfelden.“ Lob gab es auch vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Paul Renz: „Der Gemeinderat hatte zwischen zwei sehr qualifizierten Bewerbern die Wahl. Wir sahen in Laub einen Generalisten und eine Idealbesetzung.“
Karin Paulsen-Zenke (SPD) befand: „Wir hoffen, dass sie mit Schwung und Elan ihre Aufgaben angehen wird.“ Karin Reichert-Moser (Freie Wähler) sagte: „Der Gemeinderat hat eine sehr gute Wahl getroffen.“ Auch Jörg Moritz-Reinbach (Sören) gratulierte Schippmann zur Wahl: „Wir sind sehr erfreut über den Ausgang der Wahl. Es hat eindeutig die passendere Kandidatin für Rheinfelden gewonnen.“ Und Annette Lohmann (Grüne) sagte: „Wir gratulieren und hoffen auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.“ Benno Mülhaupt (FDP) fand: „Der Sieg von Schippmann ist absolut verdient. Mit Laub hatte sie einen ebenbürtigen Kandidaten. Ich finde es gut, dass das Amt der Bürgermeisterin von einer Frau bekleidet wird.“